Die Produktionsschulen sind ein Baustein der Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“, mit dem das Land NRW Jugendliche beim Übergang von der Schule ins Berufsleben unterstützt. Die Produktionsschulen richten sich dabei an besonders benachteiligte junge Menschen bis 25 Jahre, die beispielsweise aufgrund sozialer Problemlagen und fehlender Schlüsselqualifikationen sehr schwer in eine Ausbildung oder einen Job zu vermitteln sind. In den Produktionsschulen werden sie mit pädagogischer Betreuung und realen Arbeitsprozessen fit fürs Berufsleben gemacht.
Ohne die Evaluation der von Rot-Grün etablierten Produktionsschulen abzuwarten, will Minister Laumann nun die Finanzierung des Programms einstellen. Er will stattdessen zum Werkstattjahr zurückkehren. Dieses soll dann nur noch für Jugendliche bis 18 Jahren zugänglich sein. So wird ein großer Teil der förderbedürftigen jungen Menschen von der Maßnahme ausgeschlossen. Zudem kam eine Bilanz des Werkstattjahres 2009/2010 zu einem ernüchternden Ergebnis: 50 Prozent der Teilnehmer*innen brachen das Programm vorzeitig ab.
Wir fordern die Landesregierung auf, die Abwicklung des Programmes „Produktionsschulen.NRW“ zurückzunehmen. Liegt die Evaluation vor, sollte die Landesregierung auf dieser Basis die Produktionsschulen weiterentwickeln oder – beharrt sie auf Abwicklung – zumindest ein vergleichbares Konzept erarbeiten. So dass auch volljährige junge Menschen weiter unterstützt werden und die Qualität nicht hinter die der Produktionsschulen zurückfällt.