NRW ist ein großer Kunststoffproduzent. Die Menge der Kunststoffabfälle steigt stetig, doch noch immer wird zu wenig recycelt. Daher fordern wir die Gründung eines Instituts für Kunststoffrecycling.
Die Recyclingquote von Kunststoffabfällen ist in Deutschland längst nicht so gut, wie landläufig behauptet. Die Verschiffung von Plastikmüll ist seit vielen Jahren Praxis. Die Europäische Kommission hat im Januar 2018 eine Strategie für Kunststoffe verabschiedet, die dazu dienen soll, die Umwelt vor Verschmutzung zu schützen und gleichzeitig die Wirtschaft zu stärken, durch einen Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft (circular economy). Aufgrund der immer mehr von Plastik verschmutzten Weltmeere, dem zunehmenden Ressourcenverbrauch in allen Teilen der Erde und gleichzeitiger Endlichkeit der natürlichen Ressourcen, gewinnen Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft in der heutigen Zeit enorm an Bedeutung. Neben gesellschaftlichen und politischen Anforderungen sind hierbei auch große technische Herausforderungen zu meistern. Die kunststoffverarbeitenden Unternehmen in NRW brauchen dafür konkrete Lösungen. Die bisher auf diesem Gebiet forschenden Einrichtungen sollten sinnvollerweise ergänzt werden um ein eigenständiges Institut für Kunststoffrecycling durch die Universität Paderborn, das sich auf das Recycling von Bauteilen und Kunststoffverpackungen konzentriert. Wichtig ist, dass das Institut konkrete Projekte in Zusammenarbeit mit der nordrhein-westfälischen Wirtschaft durchführt und dadurch Forschungswissen in die Unternehmen transferiert. Nordrhein-Westfalen kann somit zum Vorreiter für eine Kreislaufwirtschaft im Bereich der Kunststoffe werden.