Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, der wichtig ist für ihre Entwicklung – den sie in der Pandemie jedoch nicht wie sonst ausgelebt haben.
Bereits vor Corona konnte bei Heranwachsenden ein Rückgang bei sportlichen Aktivitäten beobachtet werden. Dieser Trend hat sich verstärkt, Kinder und Jugendliche bewegten sich in der Pandemie bis zu 60% weniger. Bereits nach neun Monaten zeigte sich ein Negativtrend hinsichtlich der motorischen Fähigkeiten wie Ausdauer und Schnelligkeit. Neben den gesundheitlichen haben Sport und Bewegung natürlich auch soziale Aspekten, wenn Kinder und Jugendliche sich mit anderen treffen, gemeinsam spielen und sich messen. Ein Mangel an Bewegungserfahrungen im Kindesalter führt mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem insgesamt weniger körperlich aktiven Leben. Darüber hinaus sind Sportvereine wichtige Akteure der Jugendarbeit und zentrale Säulen zivilgesellschaftlichen Engagements. Doch gingen die Mitgliedschaften während der Pandemie zurück.
Und auch hier sind Kinder aus wirtschaftlich schwächeren Familien benachteiligt, zum Beispiel weil diese seltener über einen eigenen Garten verfügen oder der Zugang zu kostenpflichtigen Angeboten fehlt. Stärker in Städten als auf dem Land ist es zudem schwer, gut erreichbare Spielflächen und Spielplätze zu finden. Hier gab es im ersten Jahr der Pandemie zahlreiche Initiativen, die zum Beispiel temporäre Spielstraßen organisiert haben.
Vor diesem Hintergrund fordert der Grüne Antrag die Landesregierung auf, alle Möglichkeiten der sportlichen Förderung auszuschöpfen. So soll gemeinsam mit den Akteuren des Sports, der Jugendhilfe und den Kommunen ein Bewegungspakt geschlossen werden, um zusätzliche Angebote von Bewegung, Spiel und Sport anzubieten. Dabei sollen auch Kinder und Jugendliche einbezogen werden. Zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten können unter anderem in der Städteplanung Berücksichtigung finden oder bei der Gestaltung von Schulhöfen und dem Ausbau des Ganztages.