In der Krise wird die Stadt neu entdeckt – auch deshalb muss das Land die Entwicklung der Innenstädte stärker unterstützen.
Seit Jahren schon sind unsere Innenstädte in der Krise: Steigende Mietpreise, leerstehende Ladenlokale und eine zunehmende Filialisierung führen dazu, dass einstmals belebte Flächen nicht mehr zum Verweilen einladen Die Gründe dafür sind vielfältig, nicht zuletzt macht es der steigende Onlinehandel dem stationären Einzelhandel das Leben schwer. Aber auch großflächige Geschäfte auf der grünen Wiese ziehen viele Menschen aus der Stadt.
Nun haben auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie an vielen Orten zu einem Umdenken geführt. Straßen wurden temporär zu Spielstraßen umgewandelt, Nachbarschaften haben gemeinsam Blumenbeete bepflanzt und öffentliche Parks und Freiräume haben eine größere Bedeutung bekommen. Der Trend zeigt den Wunsch der Menschen, ihre Innenstadt stärker zu beleben. Diesen Wunsch müssen Land und Kommunen aufgreifen.
Dazu gehört vor allem natürlich eine auskömmliche finanzielle Ausstattung der Kommunen, um ihnen – auch personell – Spielraum zu geben. Ein Beitrag die Aufenthaltsqualität zu steigern ist es, sich dem verändertem Klima anzupassen. Deshalb brauchen die Innenstädte mehr Grün- und Wasserflächen, Fassaden, die die Sonne weniger reflektieren und weniger versiegelte Fläche. Auch der motorisierte Verkehr trägt zur zusätzlichen Erwärmung bei. Hier müssen – auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität – Alternativen zum Auto gefunden werden, wodurch gleichzeitig mehr Verkehrsflächen für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen gewonnen würden.
Nicht zuletzt bietet auch die Digitalisierung eine Chance für die Transformation der Innenstädte. So kann sie die Verbindung von On- und Offline-Handel ermöglichen und zum Beispiel die Potenziale in der Verkehrslenkung nutzen.
Diese und viele weitere Kriterien, die zu berücksichtigen sind, um unsere Innenstädte wieder attraktiver zu machen, haben wir in unserem umfangreichen Antrag zusammengestellt. Dieser Antrag ist auch ein Ergebnis eines breit angelegten öffentlichen Diskussionsprozesses.