Kinder und Jugendliche müssen beim Krisenmanagement auch jenseits ihrer Rolle als Schüler*innen oder Kita-Kinder wahrgenommen werden. Sie brauchen Kontakt zu Gleichaltrigen, Freiräume und pädagogische Angebote.
Kinder und Jugendliche brauchen endlich mehr Unterstützung und Gehör in der Krise. Gerade sie leiden besonders unter den Folgen der Pandemie.
Derzeit werden sie aber meist auf ihre Rolle als Schüler*innen oder Kita-Kinder reduziert, damit werden aber wichtige Lebenswirklichkeiten der Kinder außer Acht gelassen.
Auch jenseits von Schule und Kita brauchen sie Kontakt zu Gleichaltrigen. Jugendzentren, Kinder- und Jugendgruppen, Sportvereine oder Stadteilzentren sind für sie wichtige Entwicklungsräume. Orte des Selbstgestaltens, der Kreativität, zur Verantwortungsübernahme und Beteiligung sind essenziell für die Persönlichkeitsbildung.
Die Aerosolforschung zeigt zudem, dass die Ansteckungsgefahr draußen erheblich geringer ist. Insbesondere für Kinder, Jugendliche und Familien ist daher eine stärkere Differenzierung zwischen Aktivitäten draußen und drinnen sinnvoll. Wir fordern, pandemiegerechte Freizeitangebote, wie Sportkurse oder Jugendtreffs im Freien zu ermöglichen und finanziell zu fördern sowie einen Stufenplan für Präsenzangebote der Kinder- und Jugendarbeit zu entwickeln.
Wegfallende Angebote treffen in besonderem Maße Kinder und Jugendliche aus prekären Lebensverhältnissen. Studien zeigen mittlerweile einen besorgniserregenden Anstieg von psychischen Belastungen, Bewegungsmangel und schlechten Ernährungsmustern bei Kindern und Jugendlichen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Therapieplätzen außerordentlich an. Die Landesregierung muss prüfen, wie kurzfristig Unterstützungsangebote ausgebaut werden können. Darüber hinaus brauchen wir einen NRW-Zukunftsfonds zur Bewältigung der Pandemiefolgen bei Kindern und Jugendlichen.
Wir wollen die Interessen von Kindern und Jugendlichen zentral in den Blick nehmen. Sie haben ein Recht auf Beteiligung – auch in Krisensituationen. Beim Krisenmanagement sollten daher auch junge Menschen und ihre Interessensvertretungen eingebunden werden.