Corona stellt die Schulen in NRW vor große Herausforderungen. Manche können damit besser umgehen als andere, weil sie bereits frühzeitig auf eine digitale Infrastruktur gesetzt haben. Es darf nicht sein, dass es vom Zufall abhängt, ob Schüler*innen eine digital gut aufgestellte Schule besuchen oder nicht.
Auch vom Einkommen der Eltern darf es nicht abhängen: Die Mittel des Digitalpakts wurden vom Bund erhöht, damit Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden können. Während andere Bundesländer die Verwaltungsvereinbarung sofort an dem Landtag zuleiteten und eine Förderrichtlinie bereits vorbereitet hatten, brauchte das NRW-Schulministerium zweieinhalb Monate, um die Förderrichtlinie für die Schulen zu veröffentlichen. Das hat gravierende Auswirkungen auf die Beschaffung der Geräte, die möglichst schnell zum Einsatz kommen sollen.
Aber mit den Mitteln für die digitale Ausstattung ist es noch nicht getan. Die Schulen benötigen verbindliche Standards für die Anwendung. Die Lehrkräfte warten dringend auf neue und umfangreiche Fortbildungsangebote, die im Umgang mit den digitalen Medien schulen.
Anstatt hybriden Unterricht (Mischung aus Präsenz und Digital) zu ermöglichen, hat die Schulministerin die für die Schüler*innen und Lehrkräfte äußerst belastende permanente Maskenpflicht ausgerufen, um ihre Vorstellung vom Regelunterricht zu retten. Das Ministerium muss sich von der Vorstellung eines Regelunterrichts unter Coronabedingungen verabschieden und mit Verve an den notwendigen Alternativen arbeiten!
Von der Landesregierung fordern wir deshalb u.a., dass sie Maßnahmen zum Ausgleich der Bildungsungerechtigkeiten erörtert und zeitnah umsetzt und dass sie unterstützendes Personal für das digitale Lernen gewinnt. Für das digitale Lernen muss es zudem verbindliche Fortbildungsangebote geben.
Den Schulen muss außerdem unterstützendes Personal zur Verfügung gestellt werden, um sie bei den zu treffenden Hygienemaßnahmen zu entlasten. Durch die Bildung kleiner fester Lerngruppen kann das Maskentragen im Unterricht entbehrlich gemacht werden.
Es müssen außerdem zusätzliche Räume für den Unterricht gefunden sowie organisatorische Möglichkeiten für die Schulen geschaffen werden, Schichtunterricht oder fächerübergreifenden Unterricht so zu gestalten, dass dadurch kleine stabile Lerngruppen ermöglicht werden.