Immer mehr landwirtschaftliche Flächen gehen in NRW verloren. Grün- und Ackerland sind jedoch keine Freifläche, sondern sichern unsere Lebensgrundlage. Wir fordern daher u.a. eine Höchstgrenze für den Flächenverbrauch.
Um die Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen, benötigen landwirtschaftliche Betriebe ausreichend Fläche. In NRW verlieren wir jedoch täglich im Durchschnitt 21,9 Hektar landwirtschaftliche Fläche pro Tag. Das ist als würde alle dreieinhalb Tage einem landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb die Existenzgrundlage entzogen. Fruchtbare Böden sowie schützenswerte Tier- und Pflanzenarten gehen verloren. Diesen Trend müssen wir mit einer Höchstgrenze für den Flächenverbrauch stoppen.
Die landwirtschaftlichen Flächen werden immer noch unzutreffend als „Frei“-Flächen begriffen und sind bei Bauvorhaben reine Verfügungsmasse. Künftig sollten auch die agrarstrukturellen Belange wie Nahrung, Versickerungsleistung mit Grundwasserneubildung, Kaltluft und Artenschutz als entscheidungsrelevante, Belange bei der planerischen Abwägung berücksichtigt und als Ziele der Landesplanung im Landesentwicklungsplan NRW verankert werden.
Durch den Flächenmangel steigen zudem die Pachtpreise für Ackerflächen und drücken weitere bäuerliche Betriebe ins wirtschaftliche Aus. Dem gegenüber steht die steigende Wertschätzung der Bevölkerung für die lokale Produktion von Lebensmitteln. Bei der schwarz-gelben Landesregierung hat jedoch der Bau von Häusern, Straßen und Gewerbeflächen immer noch die höchste Priorität. Wir brauchen stattdessen eine Landes- und Regionalplanung, die den massiven Flächenverbrauch stoppt sowie ein umfassendes Flächenmonitoring, auch zur Darstellung des Verlustes landwirtschaftlicher Flächen.
Wir fordern daher ein Planzeichen, eine Bedarfsberechnung und die Verankerung einer Höchstgrenze für den Flächenverbrauch als Ziel der Landesplanung im Landesentwicklungsplan. Der Flächenverbrauch in NRW muss bis zum Jahr 2025 schrittweise auf maximal fünf Hektar pro Tag und bis 2035 auf null abgesenkt wird.