Schätzungen der Deutschen Umwelthilfe offenbaren: Rund 124 Millionen alte Handys liegen in Deutschland ungenutzt in der Schublade. Diese zusammen genommen umfassen allein 2,9 Tonnen Gold, 30 Tonnen Silber und 1.100 Tonnen Kupfer. Diese sogenannten seltenen Erden kommen überwiegend aus China, in kleineren Mengen aber auch aus Indien, Brasilien, Malaysia und Kirgistan. Ein Recycling dieser Rohstoffe ist nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus ökologischen Gründen sinnvoll. In den alten Handys stecken nämlich auch Schadstoffe wie beispielweise Blei, Quecksilber und Kadmium. Daher ist es auch für den Umweltschutz unerlässlich, dass Handys – wie andere Elektrogeräte auch – getrennt gesammelt und entsorgt werden.
Doch vielen Menschen ist nicht klar, wie und vor allem wo sie ihre alten Handys sachgerecht entsorgen können. Denn bisher gibt es noch kein flächendeckendes und verbraucherfreundliches Rücknahmesystem für Altgeräte. In Geschäften kann man die Handys meist nicht abgeben und Wertstoffhöfe gibt es in einigen Landkreisen überhaupt nicht mehr. Eine Sammlung ist dann effektiv, wenn sie unkompliziert, ortsnah und barrierefrei möglich ist. Wir fordern die Landesregierung deshalb u.a. dazu auf, eine landesweite Entsorgungsinitiative zu initiieren. Denkbar ist eine Zusammenarbeit mit den nordrhein-westfälischen Kommunen und Kreisen, so dass zukünftig Altgeräte zur Entsorgung in den örtlichen Behörden abgegeben werden können. Die Landesregierung sollte sich außerdem für die gesetzliche Fixierung von ökologischen Mindeststandards in der Herstellung von Smartphones einsetzen. Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW soll zusätzlich eine öffentlichkeitswirksame Kampagne entwickelt werden, um Verbraucher*innen, besonders auch Schüler*innen, über die Umweltauswirkungen einer kurzen Nutzungsdauer von Smartphones aufzuklären und um gleichzeitig Recyclingmöglichkeiten aufzuzeigen.
Dazu der Blog von Norwich Rüße "Goldgrube Smartphone – Recyclingwunder in der Schublade"