NRW nutzt bisher nur 12,5 Prozent des Potenzials an Erneuerbaren Strom. Das hat unsere Große Anfrage ergeben. Dabei könnte NRW sich bei Strom und dem Wärmebedarf von Gebäuden komplett aus grüner Energie versorgen.
Wo stehen die NRW-Kommunen beim Ausbau Erneuerbarer Energien? Das wollten wir von der Landesregierung wissen und haben im Sommer die Große Anfrage „Kommunaler Klimaschutz in NRW: Erneuerbare Energien für Strom und Wärme in NRW-Städten und -Gemeinden“ gestellt. Nun ist die Antwort da.
NRW könnte seinen gesamten Strombedarf aus Erneuerbaren Energien decken. Das hatten schon die unter Rot-Grün für die unterschiedlichen Erneuerbaren Energieträger erarbeiteten Potenzialstudien gezeigt, die bis auf die Ebene von Gemeinden die Möglichkeiten für die Nutzung von Wind, Sonne & Co. untersucht haben. Die Antwort der Landesregierung auf unsere Große Anfrage zeigt, dass von den Potenzialen im Stromsektor zum Ende des vergangenen Jahres erst 12,5 Prozent genutzt wurden, bei der Nutzung der klimaneutralen Wärmepotenziale sind es nicht einmal 7 Prozent. Dass der Kreis Paderborn bei der Windenergie führend ist, dürfte mittlerweile weithin bekannt sein, doch es gab auch überraschende Ergebnisse: Wer hätte beispielsweise gewusst, dass Monschau die heimliche Hochburg bei der Nutzung der Erdwärme-Potenziale ist oder der Kreis Borken bei der Anzahl der Photovoltaik-Anlagen NRW-weit führend ist? Diese Daten können Hinweise geben, von welchen Kreisen, Städten und Gemeinden sich andere etwas abschauen können. Der WDR hat einen Teil der Ergebnisse unserer Großen Anfrage aufgegriffen und unsere Auswertung u.a. in eine Kartenanwendung übersetzt. Hier kann man ganz anschaulich für die eigene Gemeinde schauen, wie das Potenzial an Wind- und Sonnenenergie genutzt wird.
Unabhängig von den veröffentlichten Daten sind die Antworten der Landesregierung in weiten Teilen ein Offenbarungseid. Gefragt nach bisherigen und geplanten Unterstützungsleistungen und Aktivitäten, kann Minister Pinkwart kaum neue Initiativen nennen, die Wind, Sonne und Co. in NRW besser unterstützen würden und die Erreichung der gesteckten Ziele realistisch erscheinen ließen.
Mehr Informationen gibt auch unsere energiepolitische Sprecherin Wibke Brems: https://wibke-brems.de/2019/11/26/grosse-anfrage-kommunaler-klimaschutz-in-nrw-erneuerbare-energien-fuer-strom-und-waerme-in-nrw-staedten-und-gemeinden/