Wibke Brems: EnergieUpdate März 2020

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Liebe Klimaschutz- & Energie-Interessierte,
die Corona-Krise hat unser Leben schlagartig und drastisch verändert und die Auswirkungen werden auch in den nächsten Wochen und Monaten noch in unserem Privat- und Arbeitsleben spürbar sein. Richtigerweise liegt der politische Fokus aktuell auf der unmittelbaren gesundheits- und wirtschaftspolitischen Bewältigung der Krise, so auch bei uns im Landtag. Ich hoffe, dass diese Fokussierung dazu führt, dass wir die akute Phase der Pandemie bald überstanden haben werden und langsam wieder in unseren gewohnten Alltag und die Bewältigung der Folgen der Krise übergehen können.
Ich möchte Ihnen und Euch trotz alledem nicht vorenthalten, was sich in meinen Themenbereichen seit dem Jahreswechsel getan hat. Die ersten drei Monate des Jahres gingen energie- und klimapolitisch so stürmisch weiter, wie das Jahr 2019 geendet hat. Kohleausstieg, Klimaschutz und Energiewende standen weiterhin im Zentrum der öffentlichen Debatte und auch das Thema Atomenergie verlangte unsere Aufmerksamkeit.
Mehr zu diesem und weitere Themen in meinem Newsletter. Ich wünsche eine interessante Lektüre, viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen und vor allem: Bleiben Sie gesund!
Herzliche GRÜNE Grüße
Wibke Brems


+++ Auf einen Blick +++

EnergieUpdate zum Klimaschutz
Antrag eingebracht: Wasserstoffwirtschaft konsequent am Klimaschutz ausrichten!
Änderungsantrag eingebracht: Mehr Unterstützung für die Kommunen durch GutesKlima2030
Antrag abgelehnt: Klimavorbehalt einführen
Antrag abgelehnt: Energetische Gebäudesanierung endlich steuerlich fördern
EnergieUpdate zu Wind, Solar & Co.
Antrag abgelehnt: Landesregierung muss Windenergieausbau durch echte Akzeptanzoffensive ermöglichen
Windenergiezubau 2019: Desaströse Energiepolitik verursacht historischen Negativrekord
Politische Blockade gefährdet Solarbranche: Dringlicher Appell an Bundesregierung
Grotesker Streit zwischen CDU und SPD um Windabstandsflächen
EnergieUpdate zu Kohleausstieg und Rheinischem Revier
Antwort auf Große Anfrage: Zur Rolle der Landesregierung bei der Räumung des Hambacher Waldes
Aktuelle Stunde und Entschließungsanträge zum Kohleausstieg
Kohleausstiegsgesetz: Beratung im Bundestag wegen Corona verschoben
Kleine Anfragen zum Rheinischen Revier
EnergieUpdate zur Anti-Atom-Politik in NRW
Antrag eingebracht: Atomausstieg: NRW unterstützt ergebnisoffene Endlagersuche und setzt sich für mehr Transparenz und Partizipation bei der Zwischenlagerung ein!
Kleine Anfrage: Atomtransporte nach Russland schon in den letzten Jahren?
Geplantes Logistikzentrum für Atommüll am AKW-Standort Würgassen
Aktueller Bericht zur Zukunft der Jülicher Atomkugeln

Aktuelle Kleine Anfragen

Energie-Update zum Weiterlesen

Neue Broschüre: Windenergieplanungen im Dialog

Bundesverband Windenergie legt Aktionsplan Teilhabe vor

Termine und Veranstaltungen

Klimakiller Katzenvideo – wie grün geht die Digitalisierung?
Ein Drittel der Lösung – wie die Natur helfen kann das Klima zu retten
Energiewende: Wo stehen wir 20 Jahre nach dem ersten Erneuerbare-Energien-Gesetz
Leben am Tagebau: Können wir die Dörfer & den Hambi gleichzeitig retten?
Klimawandel in NRW und der Welt Teil 1: Was kommt auf uns zu?
Klimawandel in NRW und der Welt Teil 2: Was müssen und können wir tun?
Bildung statt Streik: Webinare von fridays for future
Weitere Webinare der GRÜNEN Landtagsfraktion NRW

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EnergieUpdate zum Klimaschutz

Antrag eingebracht: Wasserstoffwirtschaft konsequent am Klimaschutz ausrichten!

Anfang März hat die GRÜNE Landtagsfraktion den Antrag „Wasserstoffwirtschaft konsequent am Klimaschutz ausrichten!“ eingebracht. Um die Energiewende auch in den Bereichen außerhalb des Stromsektors zum Erfolg zu führen, wird der Energieträger Wasserstoff in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Mit dem Antrag formulieren wir, wie diese Rolle konkret aussehen kann und welche Voraussetzungen dafür aus unserer Sicht gegeben sein müssen, damit das mit dem Umstieg auf Wasserstoff verfolgte Ziel Klimaschutz auch tatsächlich erreicht werden kann. Für uns kann dies nur grüner Wasserstoff, also hergestellt mittels Erneuerbarem Strom, leisten und dafür ist eine zusätzliche Beschleunigung des Ausbaus Erneuerbarer Energien zwingende Voraussetzung. Nach aktuellem Stand ist Mitte Mai eine Anhörung von Sachverständigen geplant und der Antrag soll noch vor der Sommerpause im Plenum diskutiert werden.

Änderungsantrag eingebracht: Mehr Unterstützung für die Kommunen durch GutesKlima2030

Am 15. Januar hat der Landtag eine Anhörung von Sachverständigen zu unserem Antrag Klimakrise: Mehr Unterstützung für die Kommunen bei Klimaschutz und Klimafolgenanpassung! durchgeführt. Wir haben von den Expertinnen und Experten viel Lob für unsere Forderungen zur Unterstützung der Kommunen erhalten. Besonders unsere Idee eines Investitionspaktes GutesKlima2030 und einer langfristigen Landesförderung des Klimaschutzmanagements wurden als dringend notwendig eingeschätzt. Mit einem Änderungsantrag nehmen wir einige Anregungen der Sachverständigen auf, so verzichten wir beispielsweise auf die geforderte Pflicht zur Erstellung kommunaler Klimaschutzkonzepte, da eine solche den Zugang zu Fördermitteln des Bundes versperren könnte. Stattdessen fordern wir die Landesregierung auf, einen alternativen Weg zu suchen, mit dem das Ziel einer flächendeckenden Erarbeitung von integrierten Klimaschutzkonzepten erreicht werden kann. Die Abstimmung erfolgt in einer der nächsten Ausschusssitzungen.
Eine Sammlung von Maßnahmen, Beispielen und Links findet sich auf meiner Homepage

Antrag abgelehnt: Klimavorbehalt einführen

Im Sommer 2019 hatten wir den Antrag Klimakrise: Die Landesregierung muss ihre Ziele nachschärfen, Maßnahmen ergreifen und Klimavorbehalt einführen ins Verfahren eingebracht. Wir forderten Schwarz-Gelb damit auf, einen Klimavorbehalt auf Landesebene einzuführen und die Klimaschutzziele des Landes zu verschärfen. Denn die Landesregierung muss Klimaschutz und Klimafolgenanpassung zur ressortübergreifenden Priorität machen, damit Nordrhein-Westfalen einen angemessenen Anteil zum Erreichen der deutschen Klimaziele sowie der Ziele des Pariser Klimaabkommens beitragen kann. Dies bestätigte die Experten bei der öffentlichen Anhörung zu unserem Antrag im Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Landesplanung. Bei der abschließenden Abstimmung wurde der Antrag jedoch mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD abgelehnt. Mehr zum Antrag auf den Seiten der GRÜNEN Landtagsfraktion.

Antrag abgelehnt: Energetische Gebäudesanierung endlich steuerlich fördern

Durch Modernisierung kann der Energieverbrauch von Gebäuden deutlich verringert werden, was wiederum den CO2-Ausstoß mindert. Deswegen muss die Landesregierung im Bundesrat für die steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierung eintreten. Das fordern wir in unserem Antrag Klimaschutz jetzt: Energetische Gebäudesanierung endlich steuerlich fördern! der von meinem Fraktionskollegen Johannes Remmel im Plenum vertreten wurde und zu dem im Bauausschuss eine Anhörung durchgeführt wurde. Der Antrag wurde sowohl im federführenden Ausschuss für Heimat, Kommunales, Bauen und Wohnen als auch im Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Landesplanung mit den Stimmen aller anderen Fraktionen abgelehnt. Mehr zum Antrag auf den Seiten der GRÜNEN Landtagsfraktion.
EnergieUpdate zu Wind, Solar & Co

Antrag abgelehnt: Landesregierung muss Windenergieausbau durch echte Akzeptanzoffensive ermöglichen

In den Jahren der rot-grünen Landesregierung konnte der Zubau von Windenergieanlagen kontinuierlich gesteigert werden. Mehr als 20.000 Arbeitsplätze generierten im Jahr 2017 Investitionen von rund einer Milliarde Euro. Doch im Jahr 2018 erfolgte ein massiver Einbruch, der sich im Jahr 2019 sogar noch dramatischer fortsetzte. Neben bundesgesetzlichen Fehlsteuerungen, ist diese dramatische Entwicklung auch Folge der Äußerungen und Maßnahmen der Landesregierung.
Unser Grüner Antrag Landesregierung muss Windenergieausbau durch echte Akzeptanzinitiative ermöglichen fordert die Landesregierung auf, die Änderungen des LEPs nicht umzusetzen, Bürgerenergieprojekte zu unterstützen, frühe Bürger*innenbeteiligung im Genehmigungsverfahren von Windenergieprojekten festzuschreiben und so insgesamt die Akzeptanz für den Windenergieausbau zu unterstützen. Bereits im September fand eine Anhörung von Sachverständigen statt, in der wir von vielen namhaften Expert*innen viel Unterstützung für unseren Antrag erfahren haben. Im Dezember wurde der Antrag im Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Landesplanung mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD abgelehnt.

Windenergiezubau 2019: Desaströse Energiepolitik verursacht historischen Negativrekord

Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Der Zubau an Windenergieanlagen in Deutschland ist im Jahr 2019 auf den niedrigsten Stand seit mehr als 20 Jahren gesunken. Es wurden deutschlandweit nur 282 Windenergieanlagen mit zusammen 958 Megawatt installiert, in NRW waren es nur 38 Anlagen mit 128 MW. Dies ist nicht nur eine dramatische Nachricht für Klimaschutz und Energiewende, sondern auch für die Unternehmen dieser Branche mit ihren vielen Tausend Beschäftigten. Wesentliche Gründe für die diese katastrophale Entwicklung liegen sicherlich in den falsch gestalteten Ausschreibungsregelungen im EEG und die mangelhafte Korrektur dieser, für große Verunsicherung hat aber die Windverhinderungspolitik der Landesregierung gesorgt.
Eine detaillierte Analyse der Ausbausituation sowohl für Deutschland als auch für NRW findet sich bei der Fachagentur Windenergie an Land.

Politische Blockade gefährdet Solarbranche: Dringliche Appelle an Bundespolitik

In wenigen Monaten wird der im EEG festgelegte 52 Gigawatt-Deckel erreicht sein, nach dem es ab Erreichen dieser installierten Leistung in Deutschland keine Vergütungen mehr für neue Photovoltaikanlagen geben wird. Dies würde absehbar zu einem fast vollständigen Zusammenbruch der Solarbranche in Deutschland führen. Dass diese Regelung schnellstmöglich abgeschafft werden muss, wird breit von unterschiedlichen Parteien und Landesregierungen gefordert, doch binden Teile der CDU-Bundestagsfraktion eine Zustimmung an eine bundesweite Regelungen zu Abstandsflächen zwischen Windenergieanlagen und Wohnbebauung. Mehr als 2.000 Unternehmen haben Ende März in einem offenen Brief die Bundeskanzlerin aufgefordert, auch mit Blick auf die Corona-Krise, kurzfristig eine Abschaffung des Solardeckels in die Wege zu leiten. Den offenen Brief findet man hier beim Bundesverband Solarwirtschaft. Ein weiterer dringlicher Appell wurde von der NRW-Solarwirtschaft über den LEE NRW an die Bundestagsabgeordneten von CDU und SPD gerichtet.

Grotesker Streit zwischen CDU und SPD um Windabstandsflächen geht weiter

Es ist unverantwortlich, wie Teile der CDU-Bundestagsfraktion aus rein ideologischen Gründen auf einer deutschlandweit einheitlichen Regelung für Mindestabstände zwischen Windenergieanlagen und Wohnbebauung bestehen, ohne Kompromissbereitschaft oder Rücksicht auf die Folgen, die diese Sturheit hat. Am 12. März sollte eigentlich zwischen Bundesregierung und Ländern eine Einigung erzielt werden, doch stattdessen wurde nur (erneut) eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die in den nächsten Monaten Lösungsvorschläge erarbeiten soll. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise dürfte dies kaum geschehen. Es wird immer offensichtlicher, dass es keineswegs um die Erhöhung der Akzeptanz neuer Windenergieanlagen geht, sondern ausschließlich um die Verhinderung des weiteren Ausbaus. Ein treffender Kommentar dazu aus der Süddeutschen Zeitung.

EnergieUpdate zu Kohleausstieg und Rheinischem Revier

Antwort auf Große Anfrage: Zur Rolle der Landesregierung bei der Räumung des Hambacher Waldes

Etwa 18 Monate nach dem größten Polizeieinsatz der Geschichte Nordrhein-Westfalens bestätigt die Antwort der Landesregierung auf unsere Große Anfrage erneut, dass die Landesregierung sich mit der Räumung des Hambacher Waldes zur Interessensvertreterin von RWE gemacht hat. Dies ergab sich schon durch unsere vielen Kleinen Anfragen sowie die Plenar- und Ausschussdiskussionen. Die Antwort der Landesregierung auf unsere Große Anfrage macht deutlich, wie Minister Reul und Ministerin Scharrenbach im Sommer 2018 alle Hebel in Bewegung setzten, um RWE eine störungsfreie Rodungssaison zu ermöglichen. Die Antwort auf unsere Große Anfrage ist hier zu finden. Eine ausführliche Zusammenfassung der Antwort der Landesregierung findet sich auf den Seiten der GRÜNEN Landtagsfraktion.

Aktuelle Stunde und Entschließungsanträge zum Kohleausstieg

Fast ein Jahr nach Vorlage des Endberichtes der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung haben die Länder am 16. Januar 2020 einem zwischen der Bundesregierung und den Braunkohlekraftwerksbetreibern ausgehandelten Ausstiegsfahrplan zugestimmt. Ministerpräsident Laschet hat stets betont, er werde sich für eine 1:1-Umsetzung der Empfehlungen der Kommission einsetzen. An entscheidenden Stellen weichen die in der Bund-Länder-Einigung getroffenen Vereinbarungen jedoch vom mühsam ausgehandelten Kompromiss der Kohlekommission ab. So soll mit Datteln IV, entgegen den Empfehlungen den Kommission, ein neues Kohlekraftwerk ans Netz gehen und der von der Kommission geforderte Ausbau der Erneuerbaren Energien wird nicht umgesetzt.
Im Februar und im März war der Kohleausstieg auch Thema im Landtag:
Die oben genannte Kritik haben wir in einem Entschließungsantrag „Bund-Länder-Einigung gefährdet Pariser Klimaschutzziele und gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt zum Kohleausstieg“ dargestellt, in meinem Redebeitrag zur Aktuellen Stunde sind ebenfalls einige Aspekte zu finden.
Darüber hinaus haben wir einen Entschließungsantrag „Landesregierung muss sich für eine Eins-zu-eins-Umsetzung der Empfehlungen der Kohlekommission einsetzen!“  zu einem Antrag der  CDU- und FDP-Fraktion zu Änderungen am zwischenzeitlich von der Bundesregierung beschlossenen Entwurf des Kohleausstiegsgesetzes – vor allem für die Steinkohlekraftwerke gestellt. Darin kritisieren wir das doppelte Spiel, das die regierungstragenden Fraktionen beim Kohleausstieg spielen. Auf der einen Seite loben sie die wesentliche Rolle der Landesregierung bei den Verhandlungen zur Bund-Länder-Einigung vom 16. Januar 2020, gleichzeitig kritisieren sie die Auswirkungen der Einigung auf die Steinkohlekraftwerke.

Kohleausstiegsgesetz: Beratung im Bundestag wegen Corona verschoben

Die Kritik am Gesetzesentwurf der Bundesregierung ist breit und beschränkt sich keineswegs auf die Regelungen zum Steinkohleausstieg, auch wenn das Urteil zu diesen Regelungen besonders vernichtend ausfällt. Auch der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme deutliche Worte gefunden. Bemerkenswert ist aus meiner Sicht, dass die Länderkammer in ihrer Stellungnahme abermals die schnellstmögliche Abschaffung des Solardeckels gefordert hat. Die Experten-Anhörung im Bundestag wurde aufgrund der Corona-Krise verschoben. Eine Verabschiedung dürfte sich ebenfalls um einige Monate verschieben, was direkte Auswirkungen auch auf die Bereitstellung von Strukturhilfen hat, da das Strukturstärkungsgesetz an das Inkrafttreten des Kohleausstiegsgesetzes gekoppelt ist.

Kleine Anfragen zum Braunkohleabbau im Rheinischen Revier

Mit einer Reihe Kleiner Anfragen habe ich Informationen zur aktuellen Situation und den Planungen der Landesregierung zum Braunkohleabbau im Rheinischen Revier erfragt. Die Antworten zeigen wieder einmal: Die Landesregierung ist Erfüllungsgehilfin von RWE. Sie verlässt sich weiterhin einzig auf Aussagen von RWE zu den förderbaren Kohlemengen in den drei Tagebauen und dem angeblichen Brennstoffbedarf der Kraftwerke. Die vorgebliche „energiewirtschaftliche Notwendigkeit“ des kompletten Tagebaus Garzweiler nimmt die Regierung Laschet als bindend hin. Dabei wäre es die Landesregierung den betroffenen Menschen an den Tagebauen schuldig, alles dafür zu tun, um möglichst vielen von ihnen ihre Heimat zu erhalten. Deswegen wäre es ihre Aufgabe, die energiewirtschaftliche Notwendigkeit kritisch zu prüfen. Zudem darf die Landesregierung die Planungen von RWE nicht einfach hinnehmen, sondern sollte dringend eine unabhängig Planung für die drei Tagebaue vorlegen. Weitere Informationen und die einzelnen Antworten der Landesregierung sind hier verlinkt.

EnergieUpdate zur Anti-Atom-Politik in NRW

Antrag eingebracht: Atomausstieg: NRW unterstützt ergebnisoffene Endlagersuche und setzt sich für mehr Transparenz und Partizipation bei der Zwischenlagerung ein!

Ende 2022 werden in Deutschland die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet, doch ein Standort für die Endlagerung des hochradioaktiven Abfalls wird erst lange nach dem Auslaufen der Genehmigungen der Zwischenlager zur Verfügung stehen. Wir fordern mit unserem Antrag Atomausstieg: NRW unterstützt ergebnisoffene Endlagersuche und setzt sich für mehr Transparenz und Partizipation bei der Zwischenlagerung ein!, dass die Landesregierung eine Bundesratsinitiative startet, mit der sich alle Bundeländer zur ergebnisoffenen Endlagersuche nach Standortauswahlgesetz bekennen und sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass ein Konzept für die längerfristige Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle entwickelt wird. Denn keines der bestehenden Zwischenlager hat eine ausreichend lang bemessene Genehmigung. Meine Rede im Plenum am 13. Februar gibt es auf den Seiten unserer Landtagsfraktion zum Nachlesen.

Kleine Anfrage: Atomtransporte nach Russland schon in den letzten Jahren?

Die Betreiberfirma der Urananreicherungsanlage in Gronau hat im vergangenen Jahr die 2009 nach großen Protesten gestoppten Transporte von abgereichertem Uranhexafluorid nach Russland wieder aufgenommen. Der Export als Wertstoff eine Farce ist. Tatsächlich wird der Export nach Russland genutzt, um sich günstig dem abgereicherten Uranhexafluorid zu entledigen unter Inkaufnahme von Risiken für die Menschen an den Transportrouten und in der Umgebung der Lagerstandorte in Russland. Ob schon in den vergangenen Jahren aus Gronau in andere europäische Staaten gelieferter Atommüll nach Russland weitertransportiert wurde, weiß unsere Landesregierung nicht. Die ganze Antwort auf meine Kleine Anfrage dazu findet sich hier.

Geplantes Logistikzentrum für Atommüll am AKW-Standort Würgassen

Am Standort des stillgelegten AKW Würgassen soll ein „Logistikzentrum“ für schwach- und mittelradioaktive Abfälle entstehen, die im Endlager Schacht Konrad in Salzgitter laut aktuellen Planungen ab 2027 eingelagert werden sollen. Die Öffentlichkeit wurde von der Standortentscheidung der zuständigen BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung Anfang März genauso überrascht, wie die Politik vor Ort, im Land und im Bund. Eine ausführlichere Einschätzung von mir und weitere Informationen zu dem Thema gibt es hier.

Aktueller Bericht zur Zukunft der Jülicher Atomkugeln

Noch immer lagern in Jülich AVR-Brennelemente, auch Atomkugeln genannt, ohne gültige Genehmigung. Für die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung am 5. Februar habe ich einen aktuellen Bericht beantragt, was in den vergangenen ca. 1,5 Jahren geschehen und wie der aktuelle Stand ist. In der Gesamtschau muss man den Eindruck erhalten, dass nicht alle Beteiligten Ebenen und Akteure an einer schnellen Entscheidungsfindung Interesse zu haben scheinen. So wird weder vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) noch vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) über Genehmigungen entschieden. In der Konsequenz ist die JEN (Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH) einer möglichen Inbetriebnahme eines neuen Zwischenlagers seit Sommer 2018 keinen Monat näher gekommen. Ich habe im Ausschuss deutlich gemacht, dass ich von der Landesregierung erwarte, dass sie sich mit Hochdruck dafür einsetzt, dass der unhaltbare Zustand einer genehmigungslosen Zwischenlagerung von hochradioaktivem Atommüll in unserem Bundesland schnellstmöglich beendet wird. Den vollständigen Bericht der Landesregierung findet man hier.

Aktuelle Kleine Anfragen

Eine Übersicht meiner aktuellen Kleinen Anfragen findet sich – wie immer – auf meiner Internetpräsenz. Darunter auch Kleine Anfragen dazu, was die Landesregierung zur Kritik des OVG Münster an ihrer 1.500 Meter Regelung sagt, wie sich die Atomtransporte durch NRW und eingelagerten Mengen von Atommüll in NRW im Jahr 2019 entwickelt haben oder zur Bilanz der Energie- und Klimaschutz-Förderprogramme des Landes progres.NRW im Jahr 2019.

EnergieUpdate zum Weiterlesen

Neue Broschüre: Windenergieplanungen im Dialog

Akzeptanz für Windenergieanlagen erreicht man nicht mit größeren Mindestabständen, sondern mit einer frühen, transparenten und fairen Beteiligung der Menschen im Umkreis der Standorte. Wie sich formelle und informelle Beteiligung idealerweise ergänzen können zeigt die EnergieAgentur.NRW in einer neuen Broschüre.

Bundesverband Windenergie legt Aktionsplan Teilhabe vor

Während die Bundesregierung Lösungen für eine Beendigung der Ausbaukrise der Windenergie blockiert, arbeitet die Branche weiter an Lösungen. Der Bundesverband Windenergie hat seine Ideen nun in einem „Aktionsplan für mehr Teilhabe und mehr regionale Wertschöpfung“ konkretisiert. Das Papier steht hier zum Download.

Termine und Veranstaltungen

Aufgrund der Corona-Pandemie ist offen, welche Veranstaltungen in den kommenden Monaten durchgeführt werden können, daher möchte an dieser Stelle Webinare empfehlen, die sich in den kommenden Wochen mit den Themen Energie- und Klimapolitik befassen.

Klimakiller Katzenvideo – wie grün geht die Digitalisierung? mit Wibke Brems und Dr. Reinhard Messerschmidt
Veranstalter: Matthi Bolte
Di, 14.04., 21:00 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen
Energiewende: Wo stehen wir 20 Jahre nach dem ersten Erneuerbare-Energien-Gesetz mit Reiner Priggen
Veranstalter: Grüne Landtagsfraktion NRW, Wibke Brems
Mo, 20.04., 20:30 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen
Leben am Tagebau: Können wir die Dörfer & den Hambi gleichzeitig retten? mit Antje Grothus und David Dresen
Veranstalter: Grüne Landtagsfraktion NRW, Wibke Brems
Do, 23.04., 20:30 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen
Klimawandel in NRW und der Welt Teil 1: Was kommt auf uns zu? mit Dr. Udo Engelhardt
Veranstalter: Grüne Landtagsfraktion NRW, Wibke Brems
Mo, 27.04., 20:30 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen
Klimawandel in NRW und der Welt Teil 2: Was müssen und können wir tun? mit Dr. Udo Engelhardt
Veranstalter: Grüne Landtagsfraktion NRW, Wibke Brems
Do, 30.04., 20:30 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen

Bildung statt Streik: Webinare von fridays for future

Auch Fridays For Future können aktuell wegen der Corona-Krise keine Streiks und Demonstrationen organisieren. Damit das Thema Klima bei den Menschen aber nicht in Vergessenheit gerät bieten sie viele spannende Webinare mit namhaften Expert*innen an, teilweise mehrere pro Tag. Digitale Bildung statt Bildungsstreik, so geht Aktivismus in Zeiten von Corona. Die gestreamten Webinare kann man auch später anschauen. Hier gibt es alle Aufzeichnungen zum Nachschauen.

Weitere Webinare der GRÜNEN Landtagsfraktion NRW

Digitale Bildung: Nach Corona zurück in die Kreidezeit? mit Marina Weisband & Lena Zingsheim
Veranstalter: Matthi Bolte
Di, 07.04., 21:00 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen
Wie krisenfest ist unsere Demokratie? mit Verena Schäffer und Prof. Dr. Gusy
Veranstalter: Matthi Bolte
Mi, 08.04., 21:00 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kommunen mit Mehrdad Mostofizadeh
Veranstalter: Grüne Landtagsfraktion NRW, Monika Düker
Do, 09.04., 20:00 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Schulleben mit Sigrid Beer
Veranstalter: Grüne Landtagsfraktion NRW, Monika Düker
Mi, 15.04., 20:00 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen
Kassiererin & Pflegerin – wie Frauen uns durch die Corona-Krise bringen und zu wenig dafür verdienen mit Josefine Paul
Veranstalter: Matthi Bolte
Do, 16.04., 21:00 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Verkehr mit Arndt Klocke
Veranstalter: Grüne Landtagsfraktion NRW, Monika Düker
Fr, 17.04., 20:00 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen

Mehr zum Thema

Energie & Klimaschutz