Neue Wohnungsmarktprognose für NRW – Grüne fordern aktive Baulandpolitik

Kommunalinfo

Liebe Freundinnen und Freunde,
NRW-Bauministerin Scharrenbach hat die Wohnungsmarktprognose für Nordrhein Westfalen vorgestellt. Der „Ergebnisbericht Wohnungsneubaubedarf in Nordrhein-Westfalen bis 2040“ enthält kommunalscharfe Prognosezahlen und ist auf der Internetseite des NRW-Bauministeriums zu finden.
Einmal mehr bestätigt sich, dass die regionalen Wohnungsmärkte vor höchst unterschiedlichen Herausforderungen stehen. Während sich insbesondere in und um die Schwarmstädte mangelnder Wohnraum und Mietpreisexplosionen längst zur entscheidenden sozialen Frage ausgeweitet haben, stehen andernorts Leerstandsbekämpfung und das Ringen um lebenswerte Strukturen ganz oben auf der Tagesordnung. Gegebenenfalls bietet es sich also an, den Bericht auch in kommunalen Gremien zu diskutieren und passgenaue Lösungen für die Herausforderungen vor Ort zu finden. Hierbei müssen dann neben den nackten Bedarfszahlen selbstverständlich auch Aspekte wie Flächenschonung, Frischluftschneisen, Energieeffizienz und altersgerechtes Wohnen diskutiert werden.
In meiner Pressekommentierung dazu habe ich entsprechende Unterstützung für eine aktive Baulandpolitik gefordert:
„Dieses neue Gutachten stellt zum wiederholten Male fest, dass es in vielen Städten und Regionen in NRW an bezahlbarem Wohnraum mangelt. Da vor allem die Kommunen für Wohnungsbau vor Ort zuständig sind, muss das Land hier stärker unterstützend tätig werden.
Dazu gehört beispielsweise – analog des Vorbilds der Stadt Münster – den Kommunen eine aktive Baulandpolitik vor Ort finanziell zu ermöglichen und rechtssicher auch private Investoren zum Bau von preiswerten und preisgebundenen Wohnungen anzuhalten. Denn oftmals wird an dem Bedarf der Bevölkerung vorbei gebaut, um möglichst hohe Renditen erzielen zu können.
Wichtig ist, dass überall im Land – nicht nur in den Wachstumsregionen – bedarfsgerecht barrierefreier Wohnraum entsteht, damit zum Beispiel ältere Menschen nicht auf Jahre in unmodernisierten und viel zu großen Einfamilienhäusern festsitzen, weil es in ihrer Gegend keine bedarfsgerechten Alternativen gibt. Umgekehrt könnten junge Familien mit entsprechender Unterstützung frei werdende Einfamilienhäuser sanieren und energetisch modernisieren und so sowohl zur Entlastung des Wohnungsmarktes als auch zum dringend notwendigen Klimaschutz im Gebäudebereich beitragen. Hier muss das Land noch stärker in die finanzielle Förderung gehen, damit auch die hochpreisigen Umlandregionen der Schwarmstädte nicht weiter durch Neubauflächen versiegelt und Bestandsgebäude auch für Familien mit mittleren Einkommen erschwinglich werden.“
Für Rückfragen steht Euch unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin für Wohnungspolitik, Bettina Tull (bettina.tull@landtag.nrw.de oder Tel: 0211/884-2168) gerne zur Verfügung.

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