Informationen zum Beginn des Schuljahres und zur Fortsetzung des Runden Tisches G8/G9

Kommunalinfo

Liebe Freundinnen und Freunde,
in der nächsten Woche beginnt in NRW für 2,56 Millionen Schülerinnen und Schüler wieder der Unterricht. 155.100  i-Dötzchen fiebern ihrem ersten Schultag entgegen. Allen Kindern und Jugendlichen wünsche ich einen guten Start in das Schuljahr 2016/2017.
Die Schulferien enden traditionell mit der Auftaktpressekonferenz der Schulministerin. Sylvia Löhrmann hat soeben eine Reihe interessanter aktueller Daten und Fakten vorgestellt. Die Links zum Download des Infopakets findet Ihr unten. Das Infopaket beinhaltet unter anderem Aussagen zu steigenden Schülerzahlen, der Entwicklung der Klassengrößen, dem Inklusionsprozess, dem Ausbau des Ganztags und zu geflüchteten Schülerinnen und Schülern.
Längeres gemeinsames Lernen und Integration
Der Neugründungsprozess von Schulen des längeren gemeinsamen Lernens geht weiter, wenn auch etwas verlangsamt. Zum Schuljahr 2016/17 gehen 13 neue Gesamt- und 5 neue Sekundarschulen an den Start. Seit dem Regierungswechsel wurde somit die Zahl der Schulen des längeren gemeinsamen Lernens von 223 auf 457 mehr als verdoppelt.
Aufgrund der Zuwanderung gibt es steigende Schülerzahlen, das Land hat mit fast 6.000 zusätzlichen Stellen in 2015 und 2016 reagiert (Bayern übrigens mit nur 2.520). Das bedeutet, dass Nachwuchslehrkräfte so gute Einstellungschancen haben wie seit dreißig Jahren nicht mehr. Allerdings ist die Situation an den Schulformen unterschiedlich. Insbesondere an den Grundschulen konnten bislang nicht alle Stellen besetzt werden. Aufgrund der zu erwartenden Zahl der Absolventinnen und Absolventen ist hier eine Unterdeckung des Bedarfs für die nächsten drei Jahre zu erwarten. Das Schulministerium reagiert mit mehreren Maßnahmen: So werden zum Beispiel die Einstellungstermine verdoppelt, auch Lehrkräfte mit anderen Lehrämtern sollen befristet an die Grundschule gehen und Lehrkräfte sollen dafür gewonnen werden, bei Teilzeitbeschäftigung befristet ihre Stundenzahl aufzustocken oder später in Pension zu gehen.
Bei der Integration von Geflüchteten wurde nochmals klargestellt: Ziel ist die frühzeitige Einbindung in den Regelunterricht. Diese soll aber Schritt für Schritt erfolgen und muss den Sprachförderbedarf der Kinder und Jugendlichen berücksichtigen. Hierfür gibt es wie bisher Sprach- und Vorbereitungskurse.
Runder Tisch G8/G9 kommt erneut zusammen
Zum Thema Schulzeitverkürzung hat die Schulministerin angekündigt, dass sie zeitnah den Runden Tisch einberufen wird. Dieser hatte 2014 mit großer Mehrheit beschlossen, grundsätzlich an G8 festzuhalten, aber auch zehn Handlungsempfehlungen für Verbesserungen verabschiedet. Ende 2015 hat der Runde Tisch wiederum mit großer Mehrheit die erfolgte Umsetzung der Handlungsempfehlungen begrüßt. Die grundsätzliche Diskussion ist aber erneut angestoßen worden, nicht zuletzt durch den Kurswechsel der Landeselternschaft der Gymnasium, deren Mitglieder sich nun mehrheitlich für G9 aussprechen. Die FDP wiederum, die 2006 ohne Not völlig überhastet und ohne Begleitung die Gymnasien mit der CDU gezwungen hat, die Schulzeit in der Sekundarstufe I zu verkürzen, spricht sich plötzlich ohne Konzept für einen Chaos-Vorschlag aus, der Gymnasien in einen Konkurrenzwettbewerb drängt. Auch bei der Diskussion in Bayern wurde ein solcher Vorschlag gemacht und erntet vernichtende Kritiken.
Vor diesem Hintergrund begrüßen wir, dass die Schulministerin nun zeitnah zu einem neuen Runden Tisch einlädt. Denn die Schulpolitik braucht Verlässlichkeit. Sie muss im Dialog mit allen Beteiligten entwickelt werden und einem guten fachlichen Diskurs folgen und nachsteuern, wo es als erforderlich erkannt wird.
Den Sprechzettel der Ministerin findet Ihr hier, Statistiken zur Entwicklung der Zahl der Schülerinnen und Schüler hier. Eine Übersicht über die neuen Sekundarschulen gibt es unter diesem Link, über neue Gesamtschulen unter diesem. Alle Schulen des längeren gemeinsamen Lernens in diesem Schuljahr hat das Ministerium auf einer Karte verzeichnet.
Mit Grünen Grüßen
Sigrid Beer

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