Haushalt 2013 – Förderung der Kompetenzzentren Frau und Beruf gesichert

Kommunalinfo

Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe FreundInnen und Freunde,
Nach einjährigem Projektverlauf haben mittlerweile 14 Kompetenzzentren Frau und Beruf ihre Arbeit aufgenommen (siehe unten).
Auch für die beiden noch fehlenden Kompetenzzentren  in den Arbeitsmarktregionen Mittlerer Niederrhein und Mülheim/Essen/Oberhausen sollen die Bewilligungen in der ersten Jahreshälfte 2013 ausgesprochen werden.
Damit haben wir erfolgreich ein Projekt umgesetzt, welches zu den Kernanliegen grüner Frauen- und Arbeitsmarktpolitik gehört. Zudem haben wir korrigiert, dass die CDU diese gezielte Förderung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2006 gestoppt hatte.
Nach den Erfahrungen im Projektverlauf können wir nun auf der Basis der Daten des letzten Jahres für den Haushalt 2013 den Finanzbedarf der Kompetenzzentren konkret angeben: Der bisherige Haushaltsansatz wurde den tatsächlichen zurückgemeldeten Bedarfen angepasst, so dass auch mit der Mittelabsenkung von 2 Millionen Euro im Haushalt 2013 die Kompetenzzentren gesichert sind.
Somit können wir auch weiterhin

  • Neue Zugänge zum Arbeitsmarkt für Frauen unterschiedlicher Zielgruppen schaffen
  • Gründerinnen unterstützen
  • Hemmnisse beim Berufseinstieg von Frauen reduzieren
  • Berufsorientierung von Frauen unterstützen

Dies alles will die CDU-Landtagsfraktion so nicht.
Die CDU ist nach wie vor der Meinung, dass die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt schon durch andere Institutionen wie z.B. der IHK, der Arbeitsagentur, den Jobcentern ausreichend wahrgenommen wird.
Diese Überlegung war für die CDU bereits in 2006 Motivation, die Förderung der Regionalstellen einzustellen. Heute, nachdem die Zentren erfolgreich wieder angelaufen sind, möchte die CDU die Finanzierung erneut streichen: In ihrem Änderungsantrag zum Haushalt 2013 spricht die CDU zur Begründung von der Vermeidung von Doppelstrukturen und einer rückwärtsgewandten Politik von Rot-Grün.
Aus unserer Sicht ist jedoch die gezielte Förderung von Frauen am Arbeitsmarkt eine zukunftsweisende Strategie und ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung. Für diese Förderung bedarf es der Kompetenzzentren, sie kann nicht von bestehenden Institutionen „im Vorbeigehen“ zusätzlich erbracht werden.
Die CDU als innovative Kraft auf dem Weg ins Zeitalter „PostGender“?
Die Ablehnung der Kompetenzzentren ist ein erneuter Beleg dafür, dass die CDU eiskalt an einer Familien-, Arbeitsmarkt- und Frauenpolitik festhält, die in erster Linie rückwärtsgewandt, ineffektiv und symbolisch bleibt.
Auch die Einführung des Betreuungsgeldes und die Verweigerung einer Quote für Aufsichtsräte passen in dieses Bild. Frauenförderung bedeutet für die CDU, eine Prämie dafür auszubezahlen, dass Frauen zu Hause auf die Kinder aufpassen. Die CDU möchte die Gleichberechtigung der Geschlechter scheinbar nicht erreichen – weder auf dem Arbeitsmarkt noch im familiären Zusammenleben! Vor dem Hintergrund eines solch überholten Familienbildes mögen die Kompetenzzentren überflüssig erscheinen.
Neue, regional verankerte Infrastruktur
Wir haben mit den Kompetenzzentren Frau und Beruf eine regional verankerte, neue Infrastruktur mit ausschließlicher Ausrichtung auf die berufliche Förderung und Gleichstellung von Frauen auch dafür geschaffen, um damit andere staatliche und nicht-staatliche Einrichtungen, die die berufliche Gleichstellung bislang nicht oder nur in geringem Maße berücksichtigt haben, für das Ziel beruflicher Chancengleichheit zu gewinnen und sie bei der Planung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen zu unterstützen.
Aus unserer Sicht ist dies ein richtiger und wichtiger Schritt, für den wir auch bereit sind, trotz knapper Kassen Geld im Landeshaushalt bereit zu stellen. Wir stehen als Grüne weiterhin zu den Kompetenzzentren, die sich ausschließlich mit der beruflichen Förderung und Gleichstellung von Frauen befassen.
Damit treten wir energisch ein für Gleichstellung und Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt.
Mit freundlichen Grüßen
Josefine Paul                                Martina Maaßen
frauenpolitische Sprecherin            arbeitsmarktpolitische Sprecherin

Träger Kompetenzzentren Frau und Beruf  (Stand 30.11.2012)
Aachen
(Stadt/Kreis Aachen, Kreise Heinsberg, Düren, Euskirchen)
AGIT mbH Aachen
Bergisches Städtedreieck
(Solingen, Wuppertal, Remscheid)
Stadt Wuppertal, Gleichstellungsstelle
Bonn/Rhein-Sieg-Kreis Bundesstadt Bonn,
Wirtschaftsförderung; Verbundpartner: Rhein-Sieg-Kreis, Wirtschaftsförderung
Düsseldorf/Kreis Mettmann
Zukunftswerkstatt Düsseldorf GmbH
Emscher-Lippe
(Kreis Recklinghausen, Bottrop, Gelsenkirchen)
Stadt Castrop-Rauxel / ZFBT
Hellweg/Hochsauerlandkreis
(Kreise Soest, HSK)
Regionalagentur Hellweg Hochsauerland e.V.
Köln
(
Köln, Leverkusen, Oberbergischer Kreis,
Rheinisch-Bergischer Kreis, Rhein-Erftkreis)
Stadt Köln, Wirtschaftsförderung
Märkische Region
(Märkischer Kreis, Hagen, Ennepe-Ruhr-Kreis)
Agentur Mark GmbH
Ostwestfalen-Lippe
(Bielefeld, Kreise Paderborn, Höxter, Lippe,
Gütersloh, Herford, Minden-Lübbecke)
OstWestfalenLippe GmbH
Siegen-Wittgenstein/Olpe
Kreis Siegen-Wittgenstein
Westfälisches Ruhrgebiet
(Dortmund, Hamm, Kreis Unna) Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung;
Verbundpartner: Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna
Münsterland
(Münster, Kreise Borken, Coesfeld, Warendorf, Steinfurt)
Berufsbildungsstätte Westmünsterland GmbH
im Verbund mit: FrauenForum Münster e.V. / Frau & Beruf im
Kreis Warendorf / Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf
Mittleres Ruhrgebiet
(Herne, Bochum, Ennepe-Ruhr-Kreis)
Stadt Bochum, Wirtschaftsförderung;
Verbundpartner: Stadt Herne, Gleichstellungsstelle und Stadt Witten,
Amt für Wirtschaftsförderung
Niederrhein
(Duisburg, Kreise Kleve, Wesel)
Stadt Duisburg, Stabsstelle für Wahlen, Europaangelegenheiten
u. Informationslogistik, Verbundpartner: SOSKinderdorf Niederrhein,
IMBSE GmbH -Niederlassung Duisburg

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