Für Mensch, Tier und Umwelt

Landtag Aktuell

Rund 2.200 Betriebe in NRW betreiben ökologische Landwirtschaft, das sind knapp sechs Prozent der hiesigen Betriebe. Damit hängt NRW auch im Bundesländervergleich deutlich hinterher. Zwar hat sich die Zahl der Bio-Betriebe im Land seit 2001 verdoppelt, dennoch kommen die heimischen Erzeuger*innen der Nachfrage nach Biolebensmitteln kaum nach. Deswegen müssen viele ökologisch produzierte Lebensmittel zusätzlich aus dem Ausland importiert werden. Um Produktion und Nachfrage wieder mehr in Einklang zu bringen, muss der nordrhein-westfälische Ökolandbau weiter gestärkt werden.

Auf EU-Ebene wird derzeit noch über die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik verhandelt. Schon jetzt ist sicher, dass das gesamte Volumen der Fördermittel sinken wird. Dies wird auch Auswirkungen auf die Förderung des Ökolandbaus haben. Daher gilt es, die Höhe der bisherigen Fördermittel für den Ökolandbau nicht nur zu sichern, sondern innerhalb der nächsten Förderperiode weiter zu erhöhen.

Wir fordern zudem, dass das Land bei der Verpachtung landeseigener Flächen auf die Umsetzung klarer ökologischer Bewirtschaftungsvorgaben wie beispielwiese eine Dünge- und Pestizidreduktion besteht. Auf diese Weise würde Nordrhein-Westfalen vorbildhaft vorangehen, der veränderten Verbrauchernachfrage gerecht werden und gleichzeitig auch positive Impulse für die Artenvielfalt und den Insektenschutz setzen. Bei der Ausbildung zum bzw. zur Landwirt*in in NRW spielt der ökologische Landbau bisher nur eine ungeordnete Rolle. Hier gilt es eine ideologiefreie Berücksichtigung sicherzustellen und in den Lehrplänen der berufsbildenden Schulen zu verankern. Derzeit werden bundesweit lediglich 1,5 Prozent der Mittel auf diesen Bereich verwendet. Deswegen sollte sich die Landesregierung auf Bundesebene dafür einsetzen, dass der Anteil der Agrarforschungsmittel für die Forschung zum ökologischen Landbau deutlich angehoben wird. Zudem sollte die Landesregierung ein Forschungsförderprogramm des Landes für besonders Erfolg versprechende Forschungsprojekte an Hochschulen zum ökologischen Landbau auflegen. Darüber muss geprüft werden, an welchen Hochschulstandorten die Kapazitäten für Forschung und Lehre sinnvoll dauerhaft ausgebaut werden können, um den ökologischen Landbau in Nordrhein-Westfalen voranzubringen.