Liebe Freundinnen und Freunde,
in vielen Vereinen in NRW treiben Menschen mit und ohne Behinderung bereits seit vielen Jahren gemeinsam Sport. Gerade für Kinder und Jugendliche sind die beim Sport gelebte Gemeinschaft und das Austesten der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit wichtige Erfahrungen.
Doch noch haben nicht alle Menschen mit Behinderung in NRW die Möglichkeit, Sport zu treiben. Sei es weil die inklusiven Sportangebote zu weit von ihren Wohnorten entfernt sind oder weil schlicht nicht ihre Wunschsportart inklusiv angeboten wird. Wir aber wollen, dass Inklusion in allen gesellschaftlichen Bereichen verwirklicht wird.
Um Inklusion noch stärker als bisher in die Sportlandschaft NRWs einzubinden, haben wir in den Sporthaushalt 2016 zusätzlich 250.000 Euro eingestellt. Konkret wird dieses Geld eingesetzt, um das bei den Vereinen und Sportbünden bereits bestens bekannte Projekt „1000 x 1000“ aufzustocken. Bisher wurden mit diesem Projekt 1000 Vereine mit je 1000 Euro für Vereinsmaßnahmen im offenen Ganztag oder in Kindertageseinrichtungen unterstützt. Zukünftig werden weitere 250 inklusive Projekte gefördert. Mit diesem Geld können Vereine, die inklusiven Sport anbieten wollen, notwendige Bewegungs-, Spiel- und Sportgeräte anschaffen. Zudem sollen die Gelder dafür verwendet werden, Übungsleiterinnen und Übungsleiter zu qualifizieren und eventuelle Mehrausgaben, wie zum Beispiel Transportkosten, auszugleichen.
Bisher wurden die Mittel von „1000 x 1000“ sehr gut abgerufen. Viele neue Angebote sind entstanden, andere wurden reaktiviert oder spezifiziert. Mit unserer Initiative tragen wir die Inklusion im Sport direkt in die Kommunen, denn genau dort muss unsere inklusive Gesellschaft weiter wachsen.
Zusätzlich stocken wir den Aktionsplan „Eine Gesellschaft für alle – NRW inklusiv" um 100.000 Euro auf. Dieses Geld soll den Verein Special Olympics Deutschland e.V. – Landesverband NRW nachhaltig fördern. So stellen wir sicher, dass die in ihm organisierten 40.000 Menschen mit Behinderung eine Wahlmöglichkeit zwischen behinderungsspezifischen und inklusiven Sportangeboten erhalten. An der Schnittstelle zwischen Freizeit- und Leistungssport kann so auch die Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung sichergestellt werden.
Und noch einen weiteren Punkt haben wir im Sporthaushalt gesetzt. Wir haben zusammen mit unserem Koalitionspartner die Übungsleiterpauschale für 2016 um 900.000 Euro erhöht und wollen diese Erhöhung auch 2017 vornehmen – ein deutliches Signal der Wertschätzung gegenüber der großartigen Leistung, die die 1,5 Millionen ehrenamtlich Engagierten in unseren über 19.200 Sportvereinen in NRW erbringen. Sie sind das Herzstück unserer Sportlandschaft und sollen wertgeschätzt und angemessen unterstützt werden.
Mit der Steigerung können die Vereine die Erhöhung der Kosten der vergangenen Jahre für Übungsleiterinnen und Übungsleiter auffangen. Denn klar ist: Die Vereine brauchen motivierte und gut ausgebildete Übungsleiterinnen und Übungsleiter. Nur mit ihnen können die an sie herangetragenen Erwartungen wie zum Beispiel Integration und Inklusion im Sport, aber auch alters- und geschlechtsspezifische Sportangebote mit Leben gefüllt werden.
Wir wollen die gesellschaftspolitische Dimension des Sports herausstellen und verstärkt unterstützen. Wenn Sie und Ihr zu unseren Haushaltsanträgen Nachfragen habt, stehe ich jederzeit zur Verfügung. Gerne biete ich auch meine Teilnahme an Veranstaltungen oder Gesprächen vor Ort an.
Mit Grünen Grüßen
Josefine Paul