Liebe Energie- und Klimaschutzinteressierte in NRW,
in der EU wird weiterhin heiße Luft produziert, denn eine Mehrheit der Abgeordneten lehnte einen Entwurf der EU-Kommission ab, der vorsah 900 Millionen Treibhausgasminderungszertifikate vorübergehend aus dem Handel zu nehmen und damit durch eine Verknappung des Angebots die Preise wieder auf ein angemessenes Niveau zu heben. Dies ist ein herber Rückschlag im Kampf gegen den Klimawandel und angesichts der schon heute spürbaren, verheerenden Folgen des Klimawandels verantwortungslos. Trotz dieser ernüchternden Nachrichten möchte ich Ihnen/Euch jedoch nicht die Neuigkeiten der Klima- und Energiepolitik aus NRW vorenthalten und nochmals auf die am nächsten Samstag im Landtag stattfindende Veranstaltung „NRgieWende gestalten – Herausforderungen für Technik, Marktdesign und Bürgerbeteiligung“ hinweisen. Für alle Kurzentschlossenen daher die Info: Es sind noch Plätze frei! Ergreift die Chance und diskutiert mit uns über die zahlreichen Facetten der NRgieWende.
Die Einladung und weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen in der Energie- und Klimapolitik in NRW finden Sie unten und in diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Lesen,
Wibke Brems
Veranstaltungen
NRgieWende gestalten – Herausforderungen für Technik, Marktdesign und Bürgerbeteiligung
Geht bald überall das Licht aus? Katapultiert die Energiewende die Wirtschaft in vorindustrielle Zeiten? Die Horrorszenarien der Energiewendegegner schüren Ängste. In der Veranstaltung „NRgieWende gestalten – Herausforderungen für Technik, Marktdesign und Bürgerbeteiligung“ möchte ich die 12 Thesen der Agora Energiewende zusammen mit Rainer Baake, Staatssekretär a.D., und NRW-Umweltminister Johannes Remmel vorstellen und anschließend mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Energiepolitik diskutieren. Die Veranstaltung findet am 20. April 2013 von 10.30 bis 17.00Uhr im Landtag NRW in Düsseldorf statt. Weitere Informationen und den Ablauf der Veranstaltung entnehmt bitte der Einladung.
Aktuelles aus der Landespolitik
Tour de Wind – zu Besuch in Bremerhaven
Am 4. April radelte ich auf Einladung der Bremer Grünen bei strahlendem Sonnenschein und starkem Gegenwind durch Bremerhaven, um mir die verschiedenen Schritte im Fertigungsprozess von Offshore-Windenergieanlagen anzusehen und mich über die Potenziale der Windenergie in der deutschen Nordsee zu informieren. Ein weiterführender Bericht über diese spannende Tour steht auf meiner Homepage.
Bergschäden in Stein- und Braunkohle – Bürgerrechte, Transparenz und Bergrecht
Zusammen mit meiner Kollegin Gudrun Zentis, Sprecherin für Bergbausicherheit, führte ich eine spannende Veranstaltung durch, bei der es umfangreiche Informationen zu Bergschäden sowie zum Änderungsbedarf am deutschen Bergrecht gab. Ein kurzer Bericht der Veranstaltung ist auf meiner Homepage zu finden.
Aktuelles aus NRW für Kommunen
PlattformKLIMA
In Nordrhein-Westfalen wurde die PlattformKLIMA geschaffen, um Kommunen Hilfestellung bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten zu geben und bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung zu beraten. Betreut wird die Plattform von der KommunalAgenturNRW im Auftrag der EnergieAgentur.NRW.
Fortsetzung des CO2-Bilanzierungsprogramms EcoRegion geplant
Bisher analysieren schon fast 300 NRW-Kommunen ihren Treibhausgas-Fußabdruck mit dem CO2-Bilanzierungsprogramm EcoRegion. Damit ist NRW bei der gezielten Erfassung von Treibhausgas-Emissionen europaweit führend. Das Klimaschutzministerium stellt seit 2011 Kommunen und Kreisen das Programm kostenlos zur Verfügung. EcoRegion erleichtert die Erfassung von CO2-Emissionen und stellt eine einheitliche Berechnungsmethodik zur Verfügung. Aufgrund des bisherigen Erfolgs soll die Lizenzvereinbarung durch das Klimaschutzministerium nun bis 2015 verlängert werden. Weitere Informationen können hier abgerufen werden.
Informationen aus dem Bund
Altmaiers Ausbaubremse gestoppt
Während des Anfang April tagenden Strompreisgipfels der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel wurde Bundesumweltminister Altmaier in seine Schranken verwiesen und seine absurde Ausbaubremse verhindert. Die schwarz-gelbe Bundesregierung reagierte weder in Hinblick auf die unfaire Kostenverteilung noch gab sie ihre Blockade-Haltung beim Emissionshandel auf. Weitere Informationen hierzu können auf der Homepage meines Bundestags-Kollegen Oliver Krischer MdB abgerufen werden.
Bundesnetzagentur stellt Entwurf des Szenariorahmens zum Netzentwicklungsplan Strom und OffshoreNetzentwicklungsplan 2014 zur Konsultation
Die Bundesnetzagentur hat die Konsultation des Entwurfs des Szenariorahmens für den Netzentwicklungsplan Strom (NEP) und den Offshore-Netzentwicklungsplan (O-NEP) 2014 eingeleitet. Die Öffentlichkeit hat nun bis zum 17. Mai 2013 die Möglichkeit zur Stellungnahme. Der Entwurf ist hier abrufbar.
Energiethemen zum Weiterlesen
Broschüre der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE): „Den Boden bereiten für die Energiewende“
Einerseits macht die Biomassenutzung rund zwei Drittel des Endenergieverbrauchs aus Erneuerbaren Energien in Deutschland aus und leistete im Jahr 2012 mit einer Treibhausgasvermeidung von insgesamt knapp 71 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten einen wesentlichen Beitrag für den Klimaschutz. Andererseits steht die Bioenergie aufgrund ihres Flächenbedarfs erheblich in der Kritik. Die Broschüre „Den Boden bereiten für die Energiewende“ widmet sich genau diesem Spannungsfeld und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Politik beziehen Stellung zu den drängenden Aufgaben der Bioenergie. Abgerufen werden kann die Broschüre hier.
Studie der Energy Watch Group – Die Potenziale des Frackings werden erheblich überschätzt
Laut einer Studie der Energy Watch Group werden die Potenziale des Frackings deutlich überschätzt. Die Autoren kamen durch ihre Berechnungen – auf Basis belastbarer Daten – zu dem Schluss, dass jene Quellen, die durch Fracking ausgebeutet werden, wesentlich schneller als konventionelle Quellen ihr Fördermaximum erreichen. So beträgt der Abfall der Förderrate im Schnitt rund 30% jährlich. Dementsprechend wird auch der Fracking-Boom in den USA nichts daran ändern, dass die traditionellen Energieträger Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran immer knapper und teurer werden. Ein Grund mehr, konsequent auf den Ausbau Erneuerbarer Energien zu setzen.