Eine vielfältige Studierendenschaft fördern

Landtag Aktuell


Alle Menschen müssen die Möglichkeit erhalten, ihre Fähigkeiten und Talente unabhängig von ihrer Herkunft und Identität, einer Behinderung oder Erkrankung, ihrer familiären oder finanziellen Situation zu entfalten.
Dies gilt auch an Hochschulen, die die Breite der Gesellschaft widerspiegeln müssen. Eine vielfältige Studierendenschaft ist ein Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit. Wir wollen die einzigartigen Fähigkeiten und Potenziale, die sich aus den unterschiedlichen Herkünften, Interessen und Identitäten ergeben, optimal fördern. Dies gilt für Bildungsaufsteiger*innen ebenso wie für Geflüchtete oder Menschen in schwierigen finanziellen oder familiären Situationen.
Vielfalt bereichert nicht nur die Gesamtgesellschaft in unserem Land, sondern sorgt auch in Forschung und Lehre für wichtige Impulse und neue Perspektiven. Viele Hochschulen in NRW haben die Bedeutung der Diversität erkannt und unterstützen besonders die studentische Vielfalt.
Es ist Aufgabe des Landes, die Hochschulen in ihren Bemühungen zu unterstützen, alle Studierenden bestmöglich zu fördern. Dies betrifft sowohl die Qualität der Lehre als auch die Anerkennung von Studienleistungen, individuelle Lernangebote und die finanzielle Förderung. So ist es schwer nachvollziehbar, wenn Menschen zwar eine Unterstützung erhalten, wenn sie ihre Ausbildung abbrechen, aber nicht währenddessen – von unsinnigen Studiengebühren ganz zu schweigen. Grundsätzlich müssen Hochschulen stärker in die Lage versetzt werden, die individuellen Voraussetzungen der Studierenden zu berücksichtigen.
Vor diesem Hintergrund fordert unser umfassender Antrag die Landesregierung unter anderem dazu auf, die Hochschulen stärker bei ihren Bemühungen zu unterstützen, bauliche und strukturelle Barrierefreiheit zu schaffen sowie der Vereinbarkeit von Studium und Familie ebenso wie die Einrichtung und Weiterentwicklung von Studieneingangsphasen zu ermöglichen. Geflüchtete müssen bei entsprechender Eignung leichter Zugang zu Hochschulen erhalten, ebenso wie Menschen die bereits im Berufsleben stehen oder kein Abitur haben. Zudem müssen die Gründe für überdurchschnittlich lange Studiendauern differenzierter betrachtet werden, da hier häufig gesundheitliche, familiäre oder finanzielle Gründe vorliegen.