Bienenschutz – Blühende Landschaft

Kommunalinfo

Liebe Freundinnen und Freunde,
wie ein Leben ohne Bienen aussähe, ist im beeindruckenden Film „More than Honey“ durch Aufnahmen in der Volksrepublik China dargestellt. Hier werden die Blüten von Obstbäumen durch Menschen mit Pollendöschen und Wattestäbchen einzeln bestäubt – eine apokalyptisch anmutende Szene.
Von den deutschen Wildbienenarten (561 Arten) ist bereits mehr als die Hälfte (293 Arten) mehr oder weniger stark bedroht, 39 Arten gelten bereits als ausgestorben oder verschollen. Auch die Zahl der Honigbienenvölker geht zurück. So starben in Deutschland zum Beispiel im Frühjahr 2008 zehntausende Bienenvölker am Oberrhein in Baden-Württemberg. Aus der zunehmend intensiver bewirtschafteten Agrarlandschaft verschwinden die Wildbienen mit hohem Tempo. Das gilt natürlich nicht nur für die Biene, sondern auch für andere (Insekten-) Arten.
Mehrere – hauptsächlich durch den Menschen verursachte – Faktoren spielen beim Bienensterben seit einigen Jahren eine Rolle: Der Einsatz von Neonikotinoiden und der anhaltende Verlust der biologischen Vielfalt durch die intensivierte Landwirtschaft, das Verschwinden von Blumenwiesen, der Klimawandel, die aus Asien nach Europa eingeschleppte Varroa-Milbe, ein Parasit der Honigbiene sind nur einige der Gründe. Imkerinnen und Imker beklagen, dass immer mehr naturbelassene Flächen verschwinden, Grasstreifen entlang von Wegen und Straßen abgemäht, Schallschutzwände nicht begrünt, Wiesen zu oft gemäht, Spätblüher zu wenig gepflanzt und Sträucher vor der Blüte und der Frucht zurückgeschnitten werden. Die Ursache für das hohe Bienensterben ist vermutlich ein Zusammenspiel all dieser Faktoren. Daher müssen auch Lösungsansätze für den Bienenschutz in verschiedene Richtungen zielen. Hierzu planen wir in diesem Jahr eine Veranstaltung.
Dem Antrag der PIRATEN vom 19.02.2013 (Drs.-Nr. 16/2134 „Verbesserung der Lebensbedingungen von Bienen und anderen pollen- und nektarsammelnden Insekten“) hatten wir zugestimmt. Dieser stammte ursprünglich von den Saarländer GRÜNEN.
Mit dieser Kommunal-Information möchte ich Euch ermutigen, einen Antrag an Euren Rat zu stellen, um wieder mehr Grünflächen mit Bienennahrung zu schaffen. Darum erhaltet Ihr

  • einen Muster-Antrag zum Bienenschutz durch blühende Grünflächen
  • eine Muster-Pressemitteilung
  • Hintergrundinformationen
  • Informationen über die Herstellung von Seedballs und über den Bezug von Blumensamen-Tütchen
  • Informationen über die Organisation eines Kinoabends.

Die Seedballs und Blumensamen sind beim diesjährigen „Tag der offenen Tür“ im Landtag sehr gut von unserem Stand aus angenommen worden. Überhaupt eignet sich das Thema „Bienenschutz“ sehr gut für die Öffentlichkeitsarbeit bzw. um ins Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu kommen.
Eine weitere gute Aktion ist es, den Film des Regisseurs Markus Imhoof „More than Honey“ in ein Programmkino in Eurer Nähe zu holen und dazu einzuladen. Ganz wichtig: Hierzu auch unbedingt den Kontakt mit den bei Euch ansässigen Imkervereinigungen aufnehmen und sie zur anschließenden Podiumsdiskussion einladen. Wir haben dies mehrfach erprobt und sehr gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit gemacht!
Bleibt mir noch, insbesondere den GRÜNEN in Alsdorf für ihren sehr guten Kommunal-Antrag zu danken, den wir als Vorlage für den hier mitverschickten Musterantrag genommen haben und der Wunsch, dass möglichst Viele von Euch diesem Beispiel folgen werden, um unsere heimischen Bienen- und Insektenarten zu stärken.