Dagmar Hanses: „Wir möchten diesem Fachkräftemangel entgegenwirken“

Zum Antrag der Fraktionen von CDU und Grünen im Landtag zu Praktika in der Justiz

Portrait Dagmar Hanses

Der Antrag „Früh fördern, nachhaltig stärken – Praktika bei der Justiz ausbauen“

 

Dagmar Hanses (GRÜNE): Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Justiz bietet jungen Menschen eine Vielzahl an unterschiedlichen Berufen und Ausbildungsmöglichkeiten. Der Beruf der Richterin oder des Staatsanwalts ist vielleicht vielen bekannt. Zahlreiche andere Berufe sind aber unbekannt. Wenn ich Jugendliche frage, was sie sich unter dem Beruf des Justizfachangestellten oder der Justizfachwirtin vorstellen, was die Aufgaben von Rechtspflegerinnen und Rechtspflegern sind oder was der Allgemeine Vollzugsdienst macht, schaue ich oft in fragende Gesichter.

Wir alle wissen durch die Debatte über den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel, dass auch die Justiz NRW vor strukturellen Herausforderungen steht. Wir brauchen junge Menschen, die Spaß an der Justiz haben. Wir haben vor allem im Bereich der Justizfachangestellten, der Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger, im Allgemeinen Vollzugsdienst und bei den Geschäftsstellenmitarbeitenden an Gerichten und Staatsanwaltschaften – das ist der wichtige Unterbau der nordrhein-westfälischen Justiz – einen besonderen Bedarf.

Wir möchten diesem Fachkräftemangel entgegenwirken und die Praktika ausbauen und professionalisieren. Wir möchten die Praktika im Rahmen der Berufswahlorientierung stärken und weiter nach vorn bringen.

Dieser Antrag ist eine gute Grundlage. Es gibt seitens des Justizministeriums im Employer Branding, wie es so schön heißt, schon eine gute Kampagne. Wir möchten aber, dass das wirklich in jeder Geschäftsstelle ankommt und dass dem eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Vielen Dank für die Zusammenarbeit bei diesem Antrag.

Herr Präsident, erlauben Sie auch mir ein persönliches Wort an den Kollegen Wolf.

Lieber Sven, wir haben 2010 hier gemeinsam als rechtspolitischer Sprecher und rechtspolitische Sprecherin angefangen. Das war wirklich eine ganz besondere Zeit. Ich möchte dir persönlich sehr für die hohe fachliche Zusammenarbeit, die Intensität und den persönlichen Kontakt danken.

Wir waren sehr schnell mit der Loveparade-Katastrophe und der Verfassungswidrigkeit der nachträglichen Sicherungsverwahrung konfrontiert. Wir haben alle Vollzugsgesetze und das Richter- und Staatsanwältegesetz gemacht. Wir waren zusammen in Israel. Wir haben wirklich viel miteinander erlebt und geschafft. Das war immer und jederzeit von einer hohen Loyalität und einem wirklich tollen persönlichen Kontakt geprägt.

Ich möchte dir ganz herzlich zur Wahl zum Oberbürgermeister von Remscheid gratulieren. Der Landtag wird eine starke Stimme für den Rechtsstaat verlieren. Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei der neuen Aufgabe! – Vielen Dank.

(Beifall von den GRÜNEN, der CDU, der SPD und der FDP)

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