Hochschulfinanzierung 2026 – Fakten statt Gerüchte

Portrait Julia Eisentraut Februar 2023

Der Haushaltsentwurf 2026 ist da und stellt damit die Weichen für die Hochschulfinanzierung für das kommende Jahr. In den letzten Tagen geistern Gerüchte über Kürzungen durch die Presse. Wir informieren über die Fakten – die anders sind, als die Opposition im Landtag sie darstellt.

In Kürze:
Die Hochschulen in NRW erhalten voraussichtlich rund 350 Millionen Euro mehr Grundfinanzierung in 2026. Die Erhöhungen fallen wegen der angespannten Haushaltslage zwar geringer aus, als Land und Hochschulen ursprünglich geplant hatten – aber es bleibt ein deutliches Plus. Auch sonst machen wir uns stark für gute Hochschulen in NRW.

Mehr Geld für gute Lehre und Forschung
NRW verfügt über die größte Hochschuldichte in Europa. Die vielen und starken Hochschulen sind von entscheidender Bedeutung für die Zukunft unseres Landes. Wir Grüne setzen uns deshalb für eine gute Finanzierung und eine positive Weiterentwicklung ein.

Was bedeutet das für 2026? Die Hochschulen in NRW erhalten nach aktuellem Plan im Jahr 2026 deutlich mehr Geld als im Vorjahr. Die Grundfinanzierung steigt auf insgesamt 5,2 Milliarden Euro – aufgeteilt in:

  • 3,9 Milliarden Euro für Universitäten
  • 1,1 Milliarden Euro für Hochschulen für angewandte Wissenschaften
  • 175 Millionen Euro für Kunst- und Musikhochschulen

Diese Mittel sind sogenannte Globalbudgets, die den Hochschulen weitgehend frei zur Verfügung stehen. Damit können sie flexibel auf ihre individuellen Bedarfe reagieren – sei es in der Lehre, Forschung oder Infrastruktur.

Verlässliche Finanzierung trotz Konsolidierung
Um den Landeshaushalt zu stabilisieren, leisten die Hochschulen einen Konsolidierungsbeitrag von 158 Millionen Euro. Das bedeutet, dass sie an einigen Stellen weniger Geld erhalten, als in der mittelfristigen Planung vorgesehen. Hier machen sich die angespannte Wirtschaftslage und die dadurch ausbleibenden Steuereinahmen bemerkbar, die den finanziellen Spielraum in NRW derzeit erheblich einschränken. Dieser Konsolidierungsbeitrag ist stemmbar und fair verteilt.

Zusätzlich geben sie vorübergehend 180 Millionen Euro aus ihrem Liquiditätsverbund zurück, die sie 2028 aber vollständig zurückerhalten. Ab 2028 werden sie über vier Jahre verteilt 240 Millionen Euro aus Rücklagen ans Land zurückführen. Wichtig: Die Hochschulen sind in der Lage, diese Beiträge zu stemmen, ohne ihre Leistungsfähigkeit zu gefährden. Zum 31.12.2024 hatten alle Hochschulen zusammen rund 1,2 Milliarden Euro nicht abgerufene Rücklagen.

Qualitätsverbesserungsmittel bleiben sicher
Die Qualitätsverbesserungsmittel (QVM) in Höhe von 300 Millionen Euro bleiben vollständig erhalten. Sie dienen der Verbesserung von Lehre und Studium und müssen zu zwei Dritteln für hauptamtliches Personal eingesetzt werden. Auch die Mittel aus dem “Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken” (ZSL) in Höhe von 505,4 Millionen Euro, die nicht Teil der Grundfinanzierung sind, fließen wie geplant weiter.

Kooperation statt Konkurrenz
NRW hat die höchste Hochschuldichte Europas. Wir setzen uns dafür ein, dass Hochschulen künftig mehr Infrastruktur gemeinsam nutzen und kooperativ Studiengänge und Weiterbildung anbieten, um Ressourcen effizienter einzusetzen. So können Mittel gezielt in Lehre und Forschung investiert werden – statt in doppelte Strukturen.

Eine Kurzübersicht der Grundfinanzierung der Hochschulen 2026 gibt es hier, und hier den Auszug aus dem Einzelplan 06 (u.a. Hochschulen) aus dem Haushaltsplan für 2026.