Lena Zingsheim-Zobel (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Meine älteste Tochter kommt nächstes Jahr in die Schule. Sie wird von den Herausforderungen, die Sie ansprechen, vermutlich genauso betroffen sein wie Millionen weitere Schülerinnen in Nordrhein-Westfalen. Glauben Sie mir bitte, wenn ich sage: Es ist mir ein Herzensanliegen, dass sich die gesundheitliche Situation vor allen Dingen unserer Kinder und Jugendlichen verbessert.
Das funktioniert aber nur, wenn wir den Raum Schule umgestalten, und zwar so, dass wir alle ihn als den Lebensraum wahrnehmen, der er ist, und wenn wir Jugendhilfe und weitere Expertise miteinander verzahnen. Das ist ein hoher Anspruch. Entsprechend muss zukünftig unser Einsatz noch höher werden. Ich freue mich, wenn eine zukünftige Bundesregierung hier mit der Reform der Schuldenbremse endlich helfen wird.
Der Widerspruch zwischen dem Wunsch der Beschäftigten an Schulen, endlich entlastet zu werden, und dem Wunsch, Kindern und Jugendlichen eine Plattform zu bieten, um zu selbstsicheren und selbstbewussten Persönlichkeiten heranwachsen zu können, muss aufgelöst werden.
Genau deshalb haben wir gehandelt und bedeutsame Maßnahmen umgesetzt, die Schulen durch das Hinzuziehen externer Expertise praktische Unterstützung geben. Einige der Maßnahmen wurden bereits genannt. Deswegen möchte ich mich auf vier weitere Aspekte fokussieren.
Mit dem Schulobst- und ‑gemüseprogramm, das vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert wird – mit einer Gesamtförderung von rund 3,6 Millionen Euro allein in diesem Jahr –, setzen wir ein klares Zeichen für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder.
(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)
Ein zweites Beispiel für unsere zielgerichtete Unterstützung ist der Härtefallfonds „Alle Kinder essen mit“, der vor allen Dingen für diejenigen gilt, die keine BuT-Mittel beantragen können. Kindern den Zugang zu einer warmen und gesunden Mahlzeit zu ermöglichen, ist unser höchstes Ziel. Für den Bereich „Armutsbekämpfung“ haben wir mit dem Haushalt zusätzliche 1,6 Millionen Euro bereitgestellt, die auch in dieses Projekt fließen.
Dieser Fonds ist ein Beweis dafür, dass wir gezielt handeln und den Kindern da helfen, wo sie es am dringendsten benötigen. Er garantiert, dass kein Kind aufgrund finanzieller Engpässe der Familie hungrig bleibt. Denn wir wissen, dass Hunger nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Konzentration und Leistungsfähigkeit sowie die Psyche massiv beeinträchtigt.
(Beifall von den GRÜNEN – Vereinzelt Beifall von der CDU)
Drittens. Ein herausragendes Beispiel für die Förderung der psychischen Gesundheit unserer Schülerinnen ist das Projekt „MindOut“. Frau Engin, das ist bereits evaluiert worden. Deswegen läuft es jetzt in den ersten Schulen, und es wird ausgeweitet werden. Gerade in einer Zeit zahlreicher Krisen – sei es durch die Pandemie, den Krieg in der Ukraine oder den zunehmenden gesellschaftlichen Druck – ist die Förderung dieser Kompetenzen essenziell.
Viertens. Wir stärken die Bildung für nachhaltige Entwicklung in unseren Schulen. Dieses Konzept beinhaltet große Kompetenz und großes Potenzial. Es geht nicht nur darum, Schülerinnen Nachhaltigkeit im ökologischen Sinne näherzubringen, sondern es geht darum, sie in ihrer gesamten Persönlichkeit zu stärken. Durch die Verankerung von BNE in den Schulen fördern wir die Fähigkeit unserer Kinder und Jugendlichen, kritisch zu denken, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
All die Maßnahmen, die in der Diskussion bereits aufgekommen sind, zeigen klar: Wir handeln und investieren, und zwar zielgerichtet. Und wir werden nicht nachlassen.
Ich bin gespannt auf die weitere Debatte im Ausschuss. Der Überweisung stimmen wir natürlich zu.
(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)
