Tarner/Wendland: Studie zeigt: Innenstädte leben vom Handel vor Ort

Gemeinsame Pressemitteilung der Fraktionen von CDU und Grünen im Landtag

Portrait Hedwig Tarner

Der Handel vor Ort ist ein wichtiger Faktor für lebendige Innenstädte, die Einkaufsinfrastruktur ein Indikator für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Apps, digitale Angebote und Lieferdienste werden dabei immer wichtiger. Das sind die Ergebnisse der Studie zu Einkaufsverhalten und Einkaufsmöglichkeiten in Nordrhein-Westfalen, die das Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hat. Dazu erklären Simone Wendland, Sprecherin für vitale Innenstädte der CDU-Landtagsfraktion, und Hedwig Tarner, Sprecherin für Stadtentwicklung der Grünen-Landtagsfraktion:

Hedwig Tarner: „Ein starker Einzelhandel bedeutet für viele Menschen nach wie vor eine starke Stadt. Die deutschlandweit einmalige aktuelle Studie ‘Zukunft des Handels’ ist eine wichtige Grundlage für alle, die sich mit der Innenstadtentwicklung in NRW beschäftigen. In NRW haben wir eine große Bandbreite an Kommunen – von Kleinstädten bis hin zu den Metropolen. Überall gilt: Die Innenstadt ist zentraler Anlaufpunkt. Ob es die Menschen in ihre Innenstadt zieht, hängt davon ab wie attraktiv diese ist. Zentren müssen mehr als Handel anbieten: einen bunten Mix aus Nutzungen und eine hohe Aufenthaltsqualität. Wir stehen für attraktive öffentliche Räume als Orte der Begegnung. Als Land unterstützen wir die Wirtschaft vor Ort, zum Beispiel durch KI-Coaches für den Handel, und mit der Städtebauförderung finanzieren wir in den Kommunen die Transformation der Zentren. Das Verfahren für die Städtebauförderung wurde wesentlich vereinfacht und bietet den Kommunen in Nordrhein-Westfalen mehr Flexibilität. In diesem Jahr konnten wir als Land gemeinsam mit EU und Bund insgesamt 204 Projekte mit rund 416,3 Millionen Euro unterstützen. Darunter fallen viele gute Beispiele für nachhaltige Zentrenentwicklung.”

Simone Wendland: „Die Zukunft lebendiger Innenstädte hängt auch von deren Digitalisierung ab. So paradox es klingt: Dadurch, dass immer mehr Kunden im Internet einkaufen, werden die Innenstädte gezwungen, digitaler zu werden. Besonders kleinere Städte im ländlichen Raum haben zu kämpfen – dort stehen teilweise bis zu 60 Prozent der Einzelhandelsfläche leer. Der stationäre Einzelhandel hat enorme Wettbewerbsnachteile gegenüber den Anbietern im Internet und muss es schaffen, diese auszugleichen. Die SmartCity-Initiative des Landes bietet dazu viele gute Ansätze und Fördermöglichkeiten für digitale Lösungen. Allein in NRW gibt es 500 Unternehmen, die SmartCity-Lösungen anbieten. Darunter sind Logistik-Lösungen für Einzelhändler, die ihre Kunden zu Hause beliefern, hin zu digitalen Füllstandsmeldern für Abfallbehälter in der Innenstadt, damit diese sauber bleibt. Auch jeder Einzelhändler kann etwas tun, wenn man an digitales Bezahlen, Click and Collect oder Wareninformationen per QR-Codes denkt. Digitale Angebote als Ergänzungen zum stationären Einkaufserlebnis können die Innenstädte gerade für jüngere Menschen attraktiv halten. Die Studie hat auch die Vorzüge des City-Einzelhandels gezeigt: persönliche Beratung, gemeinsames Shopping und kulturelle Angebote. Für die meisten Städte sind die Innenstädte nach wie vor der zentrale Identifikationsraum.“