Matzoll/Dr. Peill: Bioökonomie in NRW weiter ausbauen

Portrait Jan Matzoll

Bioökonomie setzt auf den effizienten Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen aus naturverträglichem Anbau. Sie orientiert sich an natürlichen Stoffkreisläufen und trägt dazu bei, unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren. Als schwarz-grüne Koalition wollen wir dieses zentrale Element für den Transformationsprozess der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität weiter ausbauen. Dafür haben die Fraktionen von CDU und Grünen den Antrag „Nordrhein-Westfalen zum führenden Standort einer nachhaltigen Bioökonomie machen – Die Bioökonomie und biotechnologische Innovationen fördern!“ eingebracht, den der Landtag am gestrigen Donnerstag beschlossen hat. Dazu erklären Jan Matzoll (Grüne), Sprecher für Wirtschaft, und Dr. Patricia Peill (CDU), Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz:

Jan Matzoll: „Wir wollen NRW zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen, dazu ist auch eine kreislauffähige und nachhaltige Bioökonomie unabdingbar. Daher wollen wir die Rahmenbedingungen für die Bioökonomie in Nordrhein-Westfalen nicht nur weiter verbessern, sondern gerade auch die bereits vorhandenen Standortvorteile besser nutzen. Denn NRW besitzt nicht nur eine sehr hohe Zahl kleiner und mittelständischer Unternehmen, die von bioökonomischen Verfahren profitieren können, sondern zeichnet sich zudem durch eine hohe Dichte an starken Forschungseinrichtungen aus.
Gleichzeitig bedeutet das Ersetzen fossiler Grundstoffe einen erhöhten Ressourcendruck auf verfügbare Biomasse wie pflanzliche Reststoffe und organische Abfälle. Diesen Zielkonflikt sowie Chancen und Risiken soll ein Bioökonomie-Rat in den Blick nehmen und eine landesweite Bioökonomie-Strategie erarbeiten. Mit der Gründung eines Bioökonomie-Rats und einem Zukunftsprogramm für Bioökonomie wollen wir die Weichen für den Ausbau einer Schlüsseltechnologie der Zukunft stellen.“

Dr. Patricia Peill: „Bioökonomie hilft uns, Ressourcen effizienter zu nutzen und weniger zu verschwenden. Sie ist unser Schlüssel, um Ökologie und Ökonomie zusammenzubringen. Und sie kann grundlegend verändern, wie wir leben, arbeiten und produzieren. Bioökonomie ermöglicht nicht nur die Bewältigung drängender Umweltprobleme, sondern eröffnet Chancen für Innovation, wirtschaftliche Entwicklung und eine bessere Lebensqualität. In meiner Heimat, im Rheinischen Revier, haben wir mit dem BioökonomieREVIER ein einzigartiges Projekt auf den Weg gebracht, das das Braunkohlerevier in eine Modellregion für nachhaltiges Wirtschaften mit Bioökonomie umgestalten soll.

Wir wollen Nordrhein-Westfalen zum führenden Standort einer nachhaltigen Bioökonomie ausbauen und damit einen echten Innovations-Motor schaffen. Was wir dazu brauchen, ist eine starke, strategische Position des Landes. Deshalb wollen wir die Basis für einen NRW-Bioökonomierat schaffen, der eine landesweite Strategie zum Ausbau der nachhaltigen Bioökonomie erarbeiten soll. Wir wollen Chancen, Risiken und vor allem Potentiale untersuchen und heben. Und wir wollen einen festen Platz im Bioökonomierat der Bundesregierung, um mit unserer Strategie bundes- und europaweit zu gestalten.“