Laura Postma: „Um unsere Klimaziele zu erreichen, brauchen wir einen guten und wettbewerbsfähigen ÖPNV“

Zum Antrag der Fraktionen von CDU und GRÜNEN im Landtag zu Mobilstationen

Portrait Laura Postma

Der Antrag „Vernetzung aller Mobilitätsformen durch Mobilstationen fördern“

Laura Postma (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sobald wir das Haus verlassen, sind wir mobil. Mobilität geschieht also alltäglich. Mobil zu sein, ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe und ein Stück Freiheit. Mobilität und die Art, wie wir uns fortbewegen, entscheidet sich dabei jeden Tag sogar mehrfach, wenn wir zum Beispiel frühmorgens überlegen, wie wir am besten zur Arbeit oder zu einem Termin kommen, oder wenn wir am Nachmittag überlegen, wie wir am besten den Einkauf mit dem Sport verbinden können. Dabei wählen wir meist ganz intuitiv die bequeme Variante, eine Variante, bei der man sich nicht viele Gedanken um Umstieg oder Verkehrsmittel machen muss.

Die derzeitige Situation sieht dabei vielerorts noch so aus, dass unsere alltäglichen Wege von vielen Ungewissheiten geprägt und eben nicht bequem sind, insbesondere wenn ein eigenes Fahrzeug keine Option ist. Da stellen sich dann mehrfach am Tag Fragen wie: Kann ich mein Fahrrad überhaupt sicher am Bahnhof abstellen? Ist es heute Abend noch da? Gibt es die Möglichkeit, schnell und unkompliziert mit einem Bus zum nächsten Bahnhof zu gelangen? Finde ich einen Parkplatz, an dem ich mein Auto abstellen kann? Wie komme ich die letzten Meter vom Bahnhof bis zum Ziel?

Mobilstationen bündeln dabei verschiedene Verkehrsangebote und verknüpfen sie klug miteinander. Sie sind wichtiger Bestandteil moderner, vernetzter Mobilität. Das geschieht durch ein Verknüpfen von sicheren Fahrradabstellanlagen mit Bus- und Bahnhaltestellen, Car- und Bike-Sharing, On-Demand-Verkehren, Park-and-Ride-Anlagen und E-Ladestationen. Mit dem Fahrrad zum Bahnhof, mit dem Zug in die nächste Stadt und mit Carsharing die letzten Kilometer bis zum Ziel – ein reibungsloser und barrierefreier Umstieg zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern macht flexible Mobilität ohne das eigene Fahrzeug möglich und trägt zum Klimaschutz bei.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

Darüber hinaus sind Mobilstationen Orte der Begegnung und sollten Aufenthaltsqualität bieten, damit Menschen sie auch gerne nutzen. Wir von CDU und Grünen wollen diese Vernetzung aller Verkehrsträger noch weiter intensivieren und mindestens 1.000 zusätzliche Mobilstationen in NRW fördern, und zwar durch eine gezielte Unterstützung unserer Städte und Gemeinden beim Ermitteln und Entwickeln geeigneter Flächen für diese Stationen – in urbanen Lagen ebenso wie im ländlichen Raum, in Wohnquartieren ebenso wie an Bahnhöfen.

Dabei wollen wir prüfen, wie die Förderung von Bau und Betrieb der Stationen vereinfacht werden kann, gerade mit Blick auf unterschiedliche Förderzugänge und eventuell unterschiedliche Antragstellende für einzelne Mobilstationselemente.

Außerdem wollen wir uns bei Bund und Bahn dafür einsetzen, dass die Errichtung von Mobilstationen gerade an Bahnhöfen und Haltepunkten stärker unterstützt wird und dafür zum Beispiel verstärkt Flächen zur Verfügung gestellt werden. Um Mobilstationen für alle Menschen in allen Lebenslagen zugänglich zu machen, sollten diese Angebote baulich so gestaltet werden, dass sie Sicherheit bieten und vor allem barrierefrei zugänglich sind.

Der Klimawandel wartet nicht. Um unsere Klimaziele zu erreichen, brauchen wir einen guten und wettbewerbsfähigen ÖPNV; einen ÖPNV, mit dem es Spaß macht, morgens zur Arbeit zu fahren, weil wir nicht mehr lange über unseren Weg nachdenken müssen, und mit dem wir reibungslos von A nach B kommen.

Mobilstationen leisten hierzu einen wichtigen und entscheidenden Beitrag. Deswegen freue ich mich über breite Unterstützung für unseren Antrag. – Vielen Dank.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

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