Der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt ist die zweite große globale ökologische Krise unserer Zeit. Fast die Hälfte der in Nordrhein-Westfalen lebenden und untersuchten Arten steht auf der roten Liste und ist damit vom Aussterben bedroht. Mit dem Antrag „Schutz der Biodiversität in NRW – global denken und lokal handeln“ bringt die schwarz-grüne Regierungskoalition wichtige Maßnahmen auf den Weg. Dazu erklären:
Volkhard Wille, Sprecher für Natur- und Umweltschutz der Grünen Fraktion:
„Als schwarz-grüne Regierungsfraktionen gehen wir beim Schutz der Umwelt, Natur und Artenvielfalt voran. Wir müssen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Biodiversität schützen, um unsere Naturschutzziele zu erreichen. In NRW gehen wir das mit konkreten Maßnahmen an: Wir starten zeitnah einen landesweiten Beteiligungsprozess für einen zweiten Nationalpark in NRW, bei dem sich interessierte Regionen bewerben können. So wollen wir ein weiteres großes Schutzgebiet als Heimat für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt schaffen. Die Biodiversitätsstrategie ist die ökologische Leitschnur des Handelns der Landesregierung. Diese wollen wir fortschreiben und um aktuelle Herausforderungen ergänzen, zum Beispiel den Aufbau eines Ökosystemverbunds in der Modellregion des Rheinischen Reviers. Für den Haushalt 2023 haben wir darüber hinaus kurzfristig zusätzlich fünf Millionen Euro für ein neues Landesprogramm ,Biologische Vielfalt‘ zur Verfügung gestellt. Damit wollen wir in Schutzgebieten beispielsweise Bäche renaturieren und Wiesen und Moore wiederherstellen.“
Ralf Nolten, Sprecher für Umwelt und Naturschutz der CDU-Landtagsfraktion:
„In Nordrhein-Westfalen wird auf lokaler Ebene im Natur- und Artenschutz vieles richtig gemacht. Kommunen, Landwirtschaft, Naturschutz- und Heimatverbände legen Blühstreifen an, pflegen Grünflächen und lassen Biotope entstehen. Was uns fehlt ist der Überblick, was wo passiert und wo stellenweise Naturschutzziele bereits erreicht sind. Hier wollen wir als Landtagskoalition Struktur reinbringen. Wir wollen Kreis, Kommune, Landwirte, Naturschützer, Biostationen, Landwirtschaftskammer und Stiftungen an einen Tisch bringen, um ein optimiertes Biodiversitätsmonitoring zu etablieren und Pläne im Artenschutz gezielt umzusetzen. Die Zusammenarbeit vor Ort ist uns wichtig und wir wollen sie nach Kräften unterstützen. Neu ist, dass wir in NRW jetzt auch die großen Städte gezielt in den Artenschutz einbeziehen wollen. Denn auch Städte können durch Straßenbegleitgrün, Friedhöfe, Parks, Grünflächen, Fassaden- und Dachbegrünungen zu einem grünen Netzwerk werden. Das hilft nicht nur gegen den Artenschwund, sondern auch gegen Staub- und Hitzebelastungen oder Überschwemmungen bei Starkregen. Biodiversität zu fördern bedeutet einen Gewinn an Lebensqualität.“