Johannes Remmel: „Hier wird das eine Ehrenamt gegen das andere Ehrenamt ausgespielt“

Zum Antrag der "AfD"-Fraktion zu Naturparks

Johannes Remmel (GRÜNE): Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Auch ich kann meinen drei Vorrednerinnen zustimmen, der Antragsbegründung nicht. Ich hatte allerdings auch den Eindruck, Herr Dr. Blex, dass Sie in den Naturparks noch nicht wirklich unterwegs gewesen sind.

(Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz: Ja!)

Denn die sollen ja zur Erholung und vor allem zur Entspannung beitragen. Wenn ich jedenfalls Ihre Redebeiträge hier im Parlament analysiere, würde ich sagen, weder Tiefenentspannung noch Erholung sind irgendwie Grundlage Ihrer Redebeiträge.

(Heiterkeit und Beifall von den GRÜNEN, der CDU, der SPD und der FDP)

Ich kann Ihnen da das Angebot, das es in manchen Naturparks gibt, das aus Japan bei uns adaptiert worden ist, des Waldbadens empfehlen. Vielleicht würde sich die eine oder andere Rede hier dann anders anhören.

(Beifall von den GRÜNEN, der CDU, der SPD und der FDP – Zuruf von Dr. Christian Blex [AfD])

Wohl dem, wer solche Freunde hat! Ich glaube, dass es notwendig ist – so wie im Ausschuss dargestellt –, über die zukünftigen Perspektiven der Naturparks zu sprechen.

Es hat ja auch schon eine Initiative in der Vergangenheit gegeben, Projektförderung stärker mit neuen Aufgaben für die Naturparks zu verbinden, die für Biodiversität stehen, die für Erholung stehen, aber auch für Regionalentwicklung in der Frage, wie zukünftig Vermarktungsstrukturen für regionale Produkte entstehen können, in der Frage, wie das lokale Handwerk gestärkt werden kann, in der Frage, wie man BioRegioN und Natur miteinander verknüpft. Da sehe ich auch Aufgaben der Unterstützung des Landes. Ob man das weiter als Projektförderung oder institutionell organisiert, muss man mit anderen regionalen Instituten abklären, beispielsweise der LEADER-Förderung oder auch VITAL.NRW, damit keine Parallelstrukturen entstehen.

Das erfordert ein konzeptionelles Herangehen. Ich gehe davon aus, dass es gute Gespräche zwischen der Landesregierung und den Naturparks gibt. Die leisten wertvolle Arbeit, und es gibt eine gute Perspektive in Nordrhein-Westfalen für diese Naturparks. Die letzten zehn Jahre haben gezeigt, dass es da auch einen Entstaubungsprozess hin zu den Anforderungen der Jetztzeit gibt.

Ort, das zu diskutieren, ist dann der nächste Haushalt. Da muss das Konzept stehen. Das geht nicht mit einem solch spalterischen Antrag, der ja auch wieder um die Ecke gedacht ist. Hier wird das eine Ehrenamt gegen das andere Ehrenamt ausgespielt. Das ist jedenfalls der Versuch.

(Beifall von den GRÜNEN, der CDU, der SPD und der FDP – Zuruf von Dr. Christian Blex [AfD])

Wir müssen beide Ehrenämter unterstützen,

(Dr. Christian Blex [AfD]: Ihnen fehlt die Lesekompetenz!)

und nicht diese dauernde Politik des Gegeneinerausspielens. Ihnen geht es nur darum, an der Stelle den Spaltpilz hineinzutreiben, und nicht um die Sache. Deshalb lehnen wir den Antrag ab – Punkt.

(Beifall von den GRÜNEN und der SPD – Vereinzelt Beifall von der CDU und der FDP – Dr. Christian Blex [AfD]: Lesen Sie ihn doch mal!)

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