Mostofizadeh: Jetzt Strategie für Auffrischungsimpfungen auf den Weg bringen – Impfungen für Kinder vorbereiten

Pressemitteilung

Mehrdad Mostofizadeh

Zum Stand der Auffrischungsimpfungen und der Frage der Wiedereröffnung der Impfzentren erklärt Mehrdad Mostofizadeh, gesundheitspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW:

„Es zeigt sich einmal mehr, dass es die Landesregierung es versäumt hat, Vorsorge zu treffen und rechtzeitig eine Strategie für die Booster-Impfungen zu erarbeiten. Allein auf die Hausärzte zu verweisen wird nicht ausreichen, um jetzt zügig den mindestens rund vier Millionen Menschen einen Termin für eine Auffrischungsimpfung anzubieten. Dazu gehören die über 70-Jährigen, die Vorerkrankten und diejenigen, die mit den Impfstoffen von Johnson und Johnson sowie Astrazeneca geimpft wurden. Es geht auch gerade um die vielen älteren Menschen, die nicht in Einrichtungen leben, sondern in ihren eigenen Wohnungen.

Die Landesregierung hätte schon längst gemeinsam mit den Kommunen Maßnahmen erarbeiten müssen, um die Booster-Impfungen so anzugehen, wie es jeweils vor Ort am sinnvollsten ist – beispielsweise durch eine Kombination aus aufsuchenden Impfungen durch mobile Teams und dezentralen Impfstandorten als Ergänzung zu den Impfungen in Arztpraxen. Statt klare Zeit- und Zielvorgaben zu machen, setzt die Landesregierung auf das Prinzip Hoffnung nach dem Motto: Die ohnehin belasteten Kassenärzte werden es schon richten.

Auch die Impfungen für Kinder unter zwölf Jahren müssen bereits jetzt vorbereitet werden, damit in diesem Bereich nicht wieder das Corona-Chaos ausbricht. Auch hier zeigt sich: Viele Kinderarztpraxen arbeiten bereits unter hohen Belastungen und dürfen, sobald die Impfung für Kinder durch die Stiko empfohlen ist, mit dem zu erwartenden Andrang nicht allein gelassen werden.

Klar ist auch: Die kostenlosen Bürgertests abzuschaffen war ein Fehler, auf den wir mehrfach hingewiesen haben. Das zeigt sich nun besonders deutlich, wo die Infektionszahlen wieder steigen – und damit der Bedarf an Tests. Denn viele Menschen halten sich jetzt wieder mehr in Innenräumen auf und haben nun mehr Risikokontakte. In Herbst und Winter nehmen außerdem auch klassische Erkältungskrankheiten zu, so dass sich auch Geimpfte bei leichten Symptomen testen lassen wollen und sollten, damit auch mögliche Corona-Infektionen nicht unerkannt bleiben. Nun fehlt dafür aber die Infrastruktur, die als als Instrument zur Beobachtung der Pandemie zudem wichtig gewesen wäre. Kostenlose Bürgertests sind daher genauso wieder anzubieten, wie die Angebotspflicht von Tests am Arbeitsplatz durch eine Verpflichtung zur Testung am Arbeitsplatz zu ergänzen.“