Warum besucht die Landesumweltministerin die Unfallstelle erst vier Tage nach der Explosion…

Kleine Anfrage von Horst Becker, Norwich Rüße und Arndt Klocke

Portrait Norwich Rüße

…und verkündet die Einrichtung einer „Task Force“ und die Untersuchung von Proben mit anderen Behörden, nachdem das LANUV und die Landesregierung am Freitag von einer nur „geringe Schadstoffbelastung“ gesprochen hat?

Der WDR berichtete, dass sich Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser am Samstagvormittag, also vier (!) Tage nach dem Unglück bei einem Besuch an der Unglücksstelle „ein Bild von der Lage“ gemacht habe. Bei der Gelegenheit habe sie verkündet, dass das Landes-Umweltamt eine „Task Force“ einrichten und gemeinsam mit anderen Behörden den Ruß untersuchen will.

Noch am Freitag hatte ein Vertreter des LANUV von zwei Rußproben und einer Wischprobe berichtet, die für die Messung zusammengeführt worden seien und angekündigt, vorsorglich weitere Messungen von Proben durchführen zu lassen.

Angesichts der fortgeschrittenen Zeit, der zwischenzeitlichen Niederschläge und der zuvor nur wenigen untersuchten Proben des großen, mit Ruß konterminierten, Gebietes stellt sich die dringende Frage, ob dieses Vorgehen angemessen ist.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

  1. Für welche weiteren Proben von welchen Fundstellen wurden ab Freitag vom LANUV eine weitere Messung veranlasst? (Bitte je Probe genaue Ortsangabe und genaue Zeitangabe der Probeentnahme.)
  2. Mit welchen weiteren Behörden zusammen will die Landesumweltministerin den Ruß untersuchen?
  3. Hat die Betreiberfirma eigene Messungen zu den Rußeinträgen in Folge der Explosion vorgenommen?
  4. Welche Ergebnisse haben diese Messungen jeweils genau ergeben? (Bitte einzeln mit Ortsangabe und Zeitpunkt der Messung angeben.)
  5. Wie begründet die Landesumweltministerin, dass sie sich trotz der räumlichen Nähe zum Ministerium und zu ihrem Wohnort erst am Samstag und damit vier Tage nach dem Unglück vor Ort ein Bild von der dann vorliegenden Lage gemacht hat?