Entwicklung der Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der frühkindlichen Bildung

Kleine Anfrage von Josefine Paul und Sigrid Beer

Portrait Josefine Paul

Nachdem die Landesregierung ihre Personal- und Qualifizierungsoffensive bzgl. der sog. Alltagshelferinnen und Alltaghelfer zur Fachkräftegewinnung in der frühkindlichen Bildung vorgestellt hatte, wurde Kritik laut. In einem Artikel der WAZ vom 15. Juni 2021 kritisierte Ver.di, dass sich interessierte Alltagshelferinnen und Alltagshelfer bei der Dienstleistungsgewerkschaft gemeldet hätten, die Interesse an einem Ausbildungsplatz im Rahmen der Qualifizierungsoffensive gezeigt hatten, von den Fachschulen aber abgewiesen wurden. Weiter kritisierte Ver.di, es sei bekannt, dass in Städten wie Köln, Mönchengladbach und Dortmund nicht ausreichend Schulplätze vorhanden seien. Bereits vor der Ankündigung des Ministeriums, Alltagshelferinnen und Alltagshelfern im Rahmen einer Qualifizierungsoffensive Weiterbildungsangebote machen zu wollen, bestanden zu geringe Kapazitäten an den Fachschulen, was bereits in der Vergangenheit zu einer Stagnation bei den Ausbildungszahlen geführt habe (https://www.waz.de/politik/landespolitik/verdi-nrw-kita-offensive-nicht-zu-ende-gedacht-id232511689.html).

Darüber hinaus hat die Landesregierung mit der praxisintegrierten Ausbildung zur Kinderpflegerin oder Kinderpfleger einen neuen Ausbildungsgang aufgesetzt, der ebenfalls zum 1. August starten und für den theoretischen Teil durch die Fachschulen begleitet werden soll.

Die Voraussetzung für die Teilnahme von Alltagshelferinnen und Alltagshelfern an der Personal- und Qualifizierungsoffensive ist neben eines Ausbildungsvertrages ein Platz an einer Fachschule.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

  1. Wie hat sich die Zahl der Standorte von Fachschulen, wo eine Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher absolviert werden kann, seit 2017 entwickelt (tabellarische Auflistung nach Jahren wird erbeten)?
  2. Welche Maßnahmen hat die Landesregierung getroffen, um kurzfristig die Platzzahlen an den Fachschulen zur Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern zu erhöhen, um auch den zusätzlichen Bedarf durch die Qualifizierungsoffensive abzudecken?
  3. Welche Maßnahmen hat die Landesregierung getroffen, um die Fachschulen organisatorisch und personell für den neuen Ausbildungsgang für die praxisintegrierte Ausbildung Kinderpflegerin/Kinderpfleger vorzubereiten?
  4. Wie hat sich die Zahl der Lehrkräfte seit 2017 entwickelt, die für eine Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher eingesetzt werden können (tabellarische Auflistung nach Jahren wird erbeten)?
  5. Welche Kenntnis hat die Landesregierung über die Anzahl von interessierten Alltagshelferinnen und Alltagshelfer, die alle Voraussetzungen für die Teilnahme an der Personal- und Qualifizierungsoffensive erfüllen und so ab August 2021 an der Qualifizierungsoffensive teilnehmen können?