Für den Erhalt der Artenvielfalt braucht es mehr insektenfreundliche Bepflanzung. Mit einem Sonderprogramm für mehr Grün an Verkehrswegen wollen wir den Insektenschutz in NRW stärken.
Das Artensterben nimmt weltweit immer dramatischere Züge an. Auch bei uns in NRW ist ein deutlicher Rückgang vieler Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten zu beobachten. Viele Arten sind bereits ausgestorben, andere vom Aussterben bedroht. Dabei gibt es Möglichkeiten, Artenschutz vergleichsweise einfach und schnell umzusetzen. So schlummert entlang der Straßen in NRW viel Potenzial, um Insekten und anderen kleinen Tieren wieder mehr Rückzugsorte und Nahrungsquellen zu ermöglichen. Was in anderen Bundesländern bereits erfolgreich gelebte Praxis ist, wollen wir nun auch in Nordrhein-Westfalen zunächst mit einem Sonderprogramm umsetzen: Mehr Grün an unseren Straßen.
Zehntausende Kilometer Straße schlängeln sich durch unser Land, eingerahmt von grünen Streifen aus Rasen, Hecken und anderen Pflanzen. Diese haben nicht nur verkehrstechnische, sondern eben auch eine ökologische Funktion, die sich in NRW deutlich ausbauen lässt. Bestimmte Pflegetechniken wie die Aushagerung, um den natürlichen Nährstoffgehalt der Böden wieder herzustellen oder die Aussaat heimischer Blühmischungen können diese Streifen für viele Insekten und Kleintiere wieder attraktiver machen und auch die Pflanzenvielfalt erhöhen.
Im Rahmen eines Sonderprogramms können verschiedene Maßnahmen, wie insektenfreundliche Mähsysteme erprobt werden und die Erkenntnisse anschließend in eine mögliche Gesetzesänderung fließen. Von dem Programm sollen auch Kommunen profitieren, die etwa Kreisstraßen oder begrünte Kreisverkehre besonders ökologisch gestalten möchten.