Beer: Ministerin Gebauer bleibt halbherzig hinter den Notwendigkeiten zurück

Pressemitteilung

Zu den heute von Schulministerin Gebauer vorgestellten Szenarien für den Unterrichtsbetrieb nach den Weihnachtsferien ab dem 11. Januar 2021 erklärt Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion NRW:

„Ministerin Gebauer bewegt sich nur zögerlich und in Trippelschritten. Der jetzt vorgelegte Stufenplan bleibt hinter den drängenden Notwendigkeiten zurück. Statt endlich eine grundsätzliche Genehmigung für den Wechselunterricht zu ermöglichen, hält die Ministerin weiterhin stur an bürokratischen Einzelverhandlungen von Schulen oder Schulträgern mit den Behörden bei Inzidenzwerten ab 200 fest.

Der Verweis auf die Ministerpräsidentenkonferenz Anfang Januar ist hilflos. Geht die Ministerin wirklich davon aus, dass sich die hohen Infektionszahlen bis dahin in Luft aufgelöst haben? Niedersachsen schafft jetzt schon Klarheit für die Prüfungen und setzt die Teilnahme an den Zentralprüfungen aus. Das ist richtig. Auch die Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Schulträger in NRW brauchen dringend Klarheit in gleicher Weise.
Für das Corona-Jahr muss es andere und gerechte Formen der Leistungsbewertung geben: In diesem De-Facto-Kurzschuljahr müssen andere Formen von Klassenarbeiten und Klausuren wie z. B. Projektarbeiten und individuelle Lernzeiten ermöglicht werden. Prüfungsverfahren müssen verändert werden. Den Schülerinnen und Schülern aus dem auslaufenden G8-Bildungsgang am Gymnasium droht angesichts der Unterrichtsausfälle ein G7. Versetzungsregelungen müssen angepasst werden.

Wann sorgt die Ministerin endlich dafür, damit flächendeckend in stabilen Kleingruppen gearbeitet werden kann und Kontakt zu jedem Kind auch in Pandemiezeiten gehalten wird. Zehntausende Lehramtsstudierende könnten zum Einsatz kommen, wenn die Mittel aus dem verunglückten Ferienprogramm und für nicht besetzte Stellen dazu eingesetzt würden, die Studierenden als Lernbegleiter zu beschäftigen.
Die Ministerin hätte den Schulen ein Paket unter den Weihnachtsbaum legen können, das Klarheit schafft sowie Bildungsgerechtigkeit und ausreichenden Infektionsschutz verbindet. Das hat sie versäumt.“