Paul: Schutz vor sexualisierter Gewalt gegen Kinder nachhaltig stärken

Pressemitteilung

Portrait Josefine Paul

„Deutlich wurde, dass es ein Sofortprogramm der Landesregierung braucht, um den Kinderschutz in NRW nachhaltig zu verbessern. Insbesondere müssen flächendeckend niedrigschwellige Anlauf- und Beratungsstellen aufgebaut werden. Vor allem im ländlichen Raum sind die Beratungsstrukturen schwach ausgeprägt. Darüber hinaus müssen die fachlichen Kenntnisse im Erkennen von und Umgang mit „sexuellem Missbrauch“ in Aus- und Fortbildung von allen Akteuren, die mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt kommen, deutlich gestärkt werden. Hier muss das Land Fortbildungen bereitstellen. Insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter benötigen regelmäßig hochqualifizierte Schulungen. Sie brauchen deutlich mehr Wissen über das Erkennen von sexuellem Missbrauch und Täterstrategien, um in Missbrauchsfällen schnell und im Sinne der Kinder agieren zu können.
Aus den Statements und Stellungnahmen der Sachverständigen wurde deutlich, wie wichtig die Kooperation zwischen Justiz, Polizei, Jugendhilfe, Gesundheits- und Bildungswesen ist. Deswegen brauchen wir mittel- und langfristig in NRW ein Landespräventionsgesetz, das die Strukturen im Kinderschutz stärkt. Solch ein Gesetz muss vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit von entscheidenden Akteuren innerhalb eines Netzwerks vor Ort sicherstellen. Darüber hinaus gilt es, die Einrichtung eines oder einer unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs auf Landesebene, nach Vorbild des Beauftragten auf Bundesebene, zu prüfen.“