Energie- und Klimaschutzpolitik März 2017

Newsletter

Liebe Klimaschutz- und Energieinteressierte,
viel erreicht, doch auch noch viel zu tun. So können wir die Bilanz der NRW-Klimaschutzpolitik der sich zu Ende neigenden Legislaturperiode überschreiben. Mit dem Klimaschutzgesetz haben wir erstmals in Deutschland verbindliche Klimaschutzziele festgelegt und anschließend mit dem Klimaschutzplan das zentrale Instrument verabschiedet, um die im Klimaschutzgesetz festgelegten Minderungsziele für Treibhausgase zu erreichen.
In der Zwischenzeit wurde in Paris ein historischer Klimavertrag verabschiedet, der auch uns in Deutschland und damit auch NRW noch mehr in die Pflicht nimmt, den durchschnittlichen Temperaturanstieg auf der Erde auf maximal zwei Grad zu begrenzen.
Was ist geschafft und was wollen wir in den nächsten Jahren noch angehen, welche Unterstützungsangebote bietet das Land? Klimaschutz ist das Thema dieses Newsletters und ich wünsche eine interessante Lektüre!

KlimaschutzRückblick: Was wir geschafft haben

Schnelle Initiative mit dem KlimaschutzStartProgramm

Beim Klimaschutz gilt es, keine Zeit zu verlieren. Noch bevor das Klimaschutzgesetz verabschiedet und der Prozess zur Erarbeitung des Klimaschutzplans gestartet wurden, hat die Landesregierung im Jahr 2011 das KlimaschutzStartProgramm entwickelt und bis 2016 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Programm konnten bereits erste zentrale Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt oder auf den Weg gebracht werden.
Was wir schnell angestoßen haben: Das KlimaschutzStartProgramm Abschlussbericht zur Umsetzung des KlimaschutzStartProgramms

Das Klimaschutzgesetz NRW setzt Standards

Das erste deutsche Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Zielen ist ein Erfolg, der Wirkung weit über die Landesgrenzen hinaus haben wird. Rot-Grün in NRW geht voran und schreibt als erstes Bundesland verbindliche Ziele für den Klimaschutz fest. Bis 2020 werden wir die Treibhausgas-Emissionen um 25 Prozent und bis 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Das Klimaschutzgesetz markiert damit einen Meilenstein in der nordrhein-westfälischen und auch der deutschen Klimaschutzpolitik. Das Industrieland NRW zeigt Verantwortung und wird Vorreiter.
Warum und wie: Alle Infos zum Klimaschutzgesetz

Mit dem Klimaschutzplan zeigen wir den Weg auf

Der Klimaschutzplan ist die Road Map für »Klimaschutz made in NRW« und das zentrale Instrument, um die ehrgeizigen NRW-Klimaschutzziele zu erreichen.
Der Klimaschutzplan wurde unter breiter Beteiligung erarbeitet. Der Klimaschutzplan besteht aus 10 zentralen Handlungsschwerpunkten mit 154 Maßnahmen zum Klimaschutz und 66 Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung. Er wird auf fünf Jahre festgeschrieben und ist der Fahrplan für konsequenten Klimaschutz und vorsorgende Klimafolgenanpassung.
Wie er entstand: Der Klimaschutzplan NRW beim MKULNV
Im Wortlaut: Klimaschutzplan Nordrhein-Westfalen (PDF) MKULNV: Fragen und Antworten zum Klimaschutzplan Zum aktuellen Stand: Klima-Fortschrittsbericht für NRW

Rekordjahr für den Ausbau der Windenergie in NRW

Im Jahr 2016 wurden in NRW 208 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 550 Megawatt installiert. Gegenüber dem Tiefstand aus dem Jahre 2010 mit 90 Megawatt konnte der Zubau also um das Sechsfache gesteigert werden. NRW liegt nun im Bundesländervergleich an erster Stelle bei den Binnenlandstandorten und bundesweit an dritter Stelle knapp hinter den Schleswig-Holstein  und Niedersachsen.
Weitere Informationen

  • Ausbau der Windenergie in NRW 2016 – Bericht des Umweltministerium an den Landtag Nordrhein-Westfalen (PDF)
  • Minister Johannes Remmel im Video-Clip zum Ausbau der Windenergie im Jahr 2016
  • Thema "Windenergie in NRW"
Die Treibhausgasminderung nimmt Fahrt auf – NRW-Klimaschutzziele für 2020 werden Realität

Wo sind wir aktuell auf dem Weg zu Erreichung unserer Klimaschutzziele?
NRW hat es im Zeitraum von 1990 bis 2014 geschafft, seinen Gesamttreibhausgasausstoß um 20 Prozent zu reduzieren. Betrachten wir die aktuell noch vorläufigen Zahlen für das Jahr 2015, dann beträgt die Reduktion im Zeitraum seit 1990 sogar 23 Prozent. Das Tempo der Reduzierung zieht also an.
Besonders auffällig ist dabei, dass NRW vom Deutschland-Trend abweicht: Während das Umweltbundesamt für Deutschland 2015 eine Zunahme der Treibhausgasemission um 0,7 Prozent erwartet, ist für NRW von einer Reduzierung um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auszugehen.
Mehr dazu auf meiner Internetpräsenz sowie im »Treibhausgas-Emissionsinventar Nordrhein-Westfalen« des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)

So muss es beim Klimaschutz in NRW weitergehen

Viel geschafft, aber noch einiges zu tun. Unter Grüner Beteiligung wollen wir auch in den nächsten fünf Jahren die begonnene Arbeit für Klimaschutz und Energiewende fortsetzen. Die Erfolge der letzten Jahre geben uns recht: NRW ist auf einem guten Weg.

  • den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter voranbringen
  • 50 klimagerechte Regionen und 100 Klimagenossenschaften für NRW schaffen
  • NRW zum Speicher- und Effizienzland Nr. 1 in Deutschland entwickeln
  • mit Kohleausstiegsgesetz und Kohlekonsens den Abschied von der Kohle organisieren
  • NRW (extrem-)wetterfest machen
  • den Atomausstieg vollenden
  • NRW zum Motor der europäischen Energiewende machen

Mit der richtigen Förderung kann NRW zu einem führenden Standort für umwelt- und klimaorientierte Ideen, Produkte und Dienstleistungen werden. Wir wollen diese Branche gezielt fördern, für ein gutes Investitionsklima sorgen und weitere Unternehmensgründungen unterstützen. Bis 2025 können so rund 100.000 neue zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Umweltwirtschaft entstehen.

Raus aus der Kohle!

Eine erfolgreiche Energiewende kann es nur geben, wenn wir die Weichen für einen Kohleausstieg stellen. Die Beschlüsse von Paris erfordern für die Klimaschutzpolitik von Bund und Land deutlich größere Anstrengungen. Ein ambitionierterer und schnellerer Kohleausstieg spielt dabei eine zentrale Rolle. Dazu wollen wir in der kommenden Legislatur die erforderlichen Entscheidungen treffen.
Wir werden die Geschwindigkeit des Abschaltens von Kohlekraftwerken beschleunigen. Dazu werden wir auf einen konkreten Schließungsplan innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte mit Jahreszahlen für alle Kohlekraftwerke in NRW drängen. Wir wollen die Menschen bei diesem Veränderungsprozess mitnehmen und es soll wie bei der Beendigung des Steinkohlenbergbaus einen sozialverträglichen Auslaufprozess geben.
Mehr dazu: EnergieUpdate to go # 2: Kohleausstieg – NRW plant die Zukunft Grüner Landesverband NRW: Unser Fahrplan für einen Kohleausstieg Sylvia Löhrmann und Johannes Remmel: Kommission zu nationalen Kohlekonsens gefordert

Weltklimakonferenz in NRW

In diesem Jahr blickt die Welt auf NRW, wenn vom 6. bis zum 21. November die 23. UN-Weltklimakonferenz in Bonn stattfinden wird. Auch wenn die genaue Agenda dieser Konferenz noch nicht feststeht, werden 20.000 Teilnehmer*innen aus aller Welt erwartet, um in Bonn, dem Sitz des UN-Klimasekretariats, die Verhandlungen zur Treibhausgasminderung fortzuführen, die Ende 2015 in Paris einen historischen Durchbruch erlebten.

Weiter geht´s: Aktuelle Angebote des Landes zum Klimaschutz in NRW

Energieatlas Nordrhein-Westfalen: Potenziale erkennen und einschätzen

Der Energieatlas Nordrhein-Westfalen stellt umfangreiche Informationen zu den Erneuerbaren Energien im Stromsektor in NRW zur Verfügung. Neben Auswertungen zum aktuellen Bestand Strom-produzierender Anlagen, werden Daten und Grundlagen zur Unterstützung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien vorgehalten.
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz: Energieatlas Nordrhein-Westfalen

Wissen vermitteln, Konflikte lösen: EnergieDialog.NRW

Offenheit, Transparenz und Akzeptanz sind Erfolgsfaktoren für ein gemeinschaftliches Gelingen der Energiewende in NRW.
In vielen Fällen können frühzeitiger Wissenstransfer und gezielte Fachberatung helfen, Vorbehalte abzubauen und Probleme im gemeinsamen Dialog konstruktiv zu lösen. Das interdisziplinär besetzte Team beim EnergieDialog.NRW unterstützt Kommunen, Unternehmen und Bürger*innen von neutraler Seite bei der Planung und Umsetzung lokaler Erneuerbare Energien-Projekte.
EnergieAgentur.NRW: EnergieDialog.NRW

Online-Handbuch kommunaler Klimaschutz

Den Kommunen kommt eine entscheidende Bedeutung beim Klimaschutz zu. Auf der einen Seite sind sie als Gebäudeeigentümer*innen verantwortlich für Bereiche mit hohem CO2-Minderungspotenzial. Andererseits kann nur eine Kommune, die selbst im Klimaschutz vorangeht, auch ihre Bürger*innen sowie ortsansässige Unternehmen zu einem klimafreundlichen Verhalten motivieren.
Darüber hinaus sind die Kommunen verantwortliche Planungsträger für die Ansiedlung von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien und oft auch über kommunale Stadtwerke Lieferanten von Strom und Wärme.
Die EnergieAgentur.NRW berät: Online-Handbuch Kommunaler Klimaschutz Auf meiner Internetpräsenz: Übersicht Kommunaler Klimaschutz – Unterstützungsangebote des Landes

Vorbereitet sein: Klimafolgenanpassung

Der Klimawandel ist kein abstraktes Gebilde mehr. Auch in NRW sind die Auswirkungen des globalen Klimawandels längst spürbar. Für NRW hat das Klimaschutzministerium in einer Betrachtung der letzten knapp 60 Jahre deutliche Veränderungen festgestellt. Die in der Vergangenheit beobachteten Veränderungen werden sich in Zukunft noch häufen.
Doch wir stehen dem Klimawandel und seinen Auswirkungen nicht hilflos gegenüber. Die Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien und damit die Minderung des Ausstoßes von Treibhausgasen sind der Weg, um den Klimawandel abzubremsen beziehungsweise aufzuhalten und so die Schwere der Auswirkungen abzumildern.
Auf meiner Internetpräsenz: Klimafolgenanpassung PlattformKlima.NRW: Kommunale Klimafolgenanpassung

Privat, Kommune, Unternehmen: Förder.NAVI

Welche Förderungen gibt es im Bereich der erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz? Die Antworten darauf liefert das Web-Tool Förder.Navi der EnergieAgentur.NRW.
Übersicht zu den förderpolitischen Aktivitäten des Landes NRW: PROGRES.NRW

Veranstaltungen und Termine

Seminar: Kleiner Daumen – große Wirkung

Klimaschutz im Kindergartenalltag
Veranstalter: EnergieAgentur.NRW
Ort: NaturGut Ophoven, Talstraße 4, 51379 Leverkusen-Opladen
Zeit: 5. April 2017, 9 –  16 Uhr
Details und Anmeldung

Workshop: Flexibilisierung – Chance für Industrie und Gewerbe

Veranstalter: EnergieAgentur.NRW in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein
Ort: Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, Friedrichstraße, 41460 Neuss
Zeit: 26. April 2017, 15 – 17 UhrDetails und Anmeldung

Themenseminar: Klimagerechte Stadt- und Verkehrsplanung

Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik
Ort: Altes Rathaus, Demmlersaal, Am Markt 14, 19055 Schwerin
Zeit: 10. Mai 2017
Details und Anmeldung

Mehr zum Thema

Energie & Klimaschutz