Oliver Keymis: „Es geht um die reichhaltige und kulturell wertvolle NRW-Museenlandschaft“

Antrag von SPD und GRÜNEN zur Prüfung freier Eintritte in NRW-Museen

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Oliver Keymis (GRÜNE): Danke schön, Herr Präsident. – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben heute einen Antrag eingebracht, der, glaube ich, im Hohen Haus auf breite Resonanz stößt. Er ist nicht nur klug und richtig, sondern greift zudem ein Thema auf, das in vielen Ländern Europas, aber auch in unserem Land bereits gelebte Realität ist. Wenn wir auf die Museen des Landschaftsverbands Rheinland blicken, wissen wir, dass es bereits positive Erfahrungen mit solchen Regelungen gibt, wie wir sie jetzt prüfen lassen wollen.
Ich bin auch froh, dass die Landesregierung dem Ganzen im Prinzip offen gegenübersteht – jedenfalls kann ich es mir gar nicht anders vorstellen, als sich hier dem Thema noch einmal genauer zu widmen und das von uns Beantragte dann umzusetzen. Für eine ordentliche Landesregierung gehört es sich, das zu tun, was das Parlament mit Mehrheit beschließt, also werden wir das hier auch erwarten können.
Es geht um die reichhaltige und kulturell wertvolle NRW-Museenlandschaft – die Kollegin hat es gerade ausführlich beschrieben – und die Prüfung eines freien Eintritts zunächst für Kinder und Jugendliche, um zu sehen, ob hier nicht ein Spielraum vergrößert werden kann, der dann für alle Menschen von Bedeutung ist.
Ich finde, das ist ein wichtiges Zeichen und freue mich auch, dass in diesem Zusammenhang der Kollege Prof. Dr. Sternberg bereits mit einer Kleinen Anfrage politisch unterwegs war. Also: Willkommen im Club, oder umgekehrt: Wir setzen uns dazu.
(Zuruf von Prof. Dr. Thomas Sternberg [CDU])
– Ja, ich habe die Drucksachennummer gelesen, und insofern weiß ich, dass Sie hier sehr flott dabei waren. Es bestätigt ja nur, dass wir in dieser Sache gemeinsam an einem Strang ziehen sollten. Gleich ist die direkte Abstimmung, und ich kann alle nur herzlich einladen, unserem Antrag zuzustimmen, einen Schritt voranzugehen.
Das ist auch deshalb wichtig, weil wir gerade in Zeiten leben, in denen mehr denn je und immer wieder auf das Geld geguckt wird. Wir leben in Nordrhein-Westfalen in der siebzehnt-stärksten Ökonomie der Welt und im fünftreichsten Land der Bundesrepublik Deutschland. Wir sollten in der Lage sein, solche Dinge gut zu handeln.
Als Landtag sollten wir wiederum durchaus ein Zeichen setzen, gerade in Momenten, in denen zum Beispiel in Leverkusen über die Schließung eines Museums – ausgelöst durch das Gutachten eines Wirtschaftsuntersuchungsunternehmens – diskutiert wird, in denen über die Schließung der Musikschule nachgedacht wird usw. usw.
Das alles sind völlig falsche Zeichen. Es muss genau anders herum gehen: Wir müssen mehr in die Kultur investieren und sie stark machen. Die Menschen wollen Identifikationspunkte. Sie wollen sich mit ihrer Kultur, mit ihrer Kunst und mit dem Leben auseinandersetzen, das sie umgibt.
Von daher ist es auch überhaupt keine Frage, dass wir uns als Land Nordrhein-Westfalen hier wieder einmal an der richtigen Stelle engagieren und allen Mut machen wollen, die über solche Pläne nachdenken. Es geht darum, Museen zu erhalten und Musikschulen zu fördern. Es gilt, für die Menschen die Heimat dort zu lassen, wo sie ist, und die kulturelle Identität in unseren kulturellen Einrichtungen erfahrbar zu machen, wo sie gelebt werden kann.
Stimmen Sie dem Antrag daher zu. Wir wissen, was wir tun und freuen uns auf Ihre Unterstützung. – Danke schön.
(Beifall von den GRÜNEN und der SPD)

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