Dr. Birgit Beisheim/Jutta Velte: NRW stärkt die kulturelle Vielfalt in der Wirtschaft

Dr. Birgit Beisheim: „Die Anzahl der migrantischen Unternehmen wächst in NRW überproportional. Menschen mit Migrationshintergrund wagen besonders häufig den Schritt in die Selbstständigkeit. Mithilfe ihrer interkulturellen Kompetenz erschließen die Unternehmerinnen und Unternehmer mit ausländischen Wurzeln neue Wachstumsmärkte und -potenziale, erzielen überdurchschnittlich hohe Auslandsumsätze und forcieren so die Internationalisierung des Mittelstands. Die Migrantinnen und Migranten erweitern das Waren- und Dienstleistungsangebot und stärken die Fachkräftesicherung, indem sie Ausbildungs- und Arbeitsplätze in den unterschiedlichsten Branchen schaffen.“
Jutta Velte: „Um Migrantinnen und Migranten bei der Gründung von Unternehmen zu unterstützen, sind passgenaue Hilfestellungen und Angebote unverzichtbar. Denn Gründer mit Migrationshintergrund stehen häufig vor spezifischen Problemen wie mangelnden Informationen über Beratungs- und Förderprogramme. Gemeinsam mit den Kammern und Migrantenorganisationen wollen wir in NRW Strategien entwickeln, um die Position von migrantischen Unternehmen in den Selbstverwaltungsorganisationen zu verbessern, bereits bestehende Finanzierungsprogramme weiterzuentwickeln und neue zielgruppenspezifische Angebote zu schaffen.“

Hintergrund:
Unternehmerinnen und Unternehmer mit ausländischen Wurzeln nehmen eine wichtige Rolle in der NRW-Wirtschaft ein. 2014 waren 44 Prozent aller Existenzgründer Migrantinnen und Migranten und rund 158.000 Selbständige in NRW hatten einen Migrationshintergrund. Um sie noch stärker zu unterstützen, haben die rot-grünen Regierungsfraktionen heute den Antrag „Kulturelle Vielfalt als wirtschaftlichen Erfolgsfaktor nutzen“ in den Landtag eingebracht.