Norwich Rüße: Vermarktungsplattform löst Probleme am Milchmarkt nicht

Portrait Norwich Rüße

„Die Milchbäuerinnen und Milchbauern stehen mit dem Rücken zur Wand. Ein dramatischer Preisverfall kennzeichnet die dritte Milchkrise innerhalb von nur sieben Jahren. Die von der CDU geforderte Gründung einer „Vermarktungsplattform“ ist ein alter Hut, der keine Verbesserung bringen wird. Denn gerade die großen Molkereien, die eigentlich schon eine ausreichende Marktposition erreicht haben, zeichnen sich durch besonders schlechte Auszahlungspreise aus.
Statt weiterhin auf Exportmärkte zu hoffen, wie es Bauernverband und CDU seit Jahren tun, brauchen wir jetzt ein sofortiges Notprogramm zur Sicherung der bäuerlichen Milcherzeugung und der bäuerlichen Existenzen. Kurzfristig muss die Milcherzeugung spürbar reduziert werden, damit sich der Milchmarkt wieder stabilisiert. Langfristig muss es aber auch darum gehen, eine bessere Wertschöpfung zu erzielen. Anstatt immer mehr immer billiger zu produzieren, muss die Landwirtschaft auf Qualitätsprodukte wie z.B. die „Weidemilch“ oder „Heukäse“ setzen.“
Hintergrund:
Zielführende Vorschläge zur Stabilisierung des Milchmarktes wurden sowohl von den Grünen Landesagrarministern als auch von Grünen Europa-, Bundes- und NRW-Landtagsabgeordneten vorgelegt. Sie umfassen z.B. ein Soforthilfeprogramm von der Bundesregierung für betroffene Bäuerinnen und Bauern, die aufgrund der Milchmarktkrise jetzt in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten stecken. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie sich ebenso wie Frankreich für eine Mengenreduzierung einsetzt.