Mehr Studienerfolg durch bessere Studienbedingungen

Zu den Anreizsystemen im neuen Hochschulpakt III meint Ruth Seidl:

Heute ist offiziell der erste Sommerferientag für alle Schülerinnen und Schüler in NRW. Bereits etwas länger haben die Abiturientinnen und Abiturienten frei. Von ihnen wird der größte Teil im Herbst ein Studium aufnehmen. Wir wollen, dass sie dieses Studium möglichst auch erfolgreich beenden können. Das ist wichtig für die persönliche Lebensperspektive, aber auch für die Zukunft unseres Landes. Deshalb hat NRW im Rahmen des ab 2016 geltenden Hochschulpakt III ein Anreizsystem entwickelt, das Hochschulen nicht nur ermuntern soll, neue Studienplätze zu schaffen, sondern auch die Studienbedingungen so zu gestalten, dass jede/r sein Studium erfolgreich abschließen kann. Hochschulen erhalten für jeden zusätzlich besetzten Studienplatz 18.000 Euro. Außerdem fließen 4.000 Euro, sobald Studierende ihr Erststudium abschließen.
Gute Hochschulen sind nur dann exzellent, wenn es ihnen gelingt, möglichst viele junge Menschen zu einem qualitätsvollen Abschluss auf hohem Niveau zu führen. Der Schlüssel hierfür ist eine gute Lehre. Deshalb ist es richtig, einen Teil der Hochschulpaktmittel nicht nur für die Aufnahme von Studierenden zu verwenden, sondern auch Anreize für Studienabschlüsse zu schaffen. Mit dieser neuen Systematik lassen sich auch Fehlanreize verhindern. Es ist nicht zielführend, wenn Hochschulen zuerst Studienanfängerinnen und Studienanfänger aufnehmen, für die sie zusätzliche Mittel erhalten, um sie dann im Studienverlauf massenweise rauszuprüfen.
Die Befürchtung, durch eine solche Lösung könnte der Anspruch an Studierende sinken, teilen wir nicht. In anderen Staaten wie den Niederlanden ist eine auf den Studienerfolg bezogene Finanzierung bereits üblich. Und die Erfahrungen dort zeigen, dass es nicht zu einem Qualitätsverlust kommt.
Über den Hochschulpakt III hinaus investiert das Land in ein Sofortprogramm zur Förderung von Projekten für erfolgreiches Studieren. Mit den zusätzlichen Mitteln in Höhe von 80 Millionen Euro können die Hochschulen gezielt Angebote zur Studienorientierung sowie zur Verbesserung der Qualität des Studiums entwickeln. Gute Studienbedingungen sind eine zentrale Voraussetzung, um Studienabbrüche zu vermeiden.