Gleiche Liebe, gleiche Rechte!

Zum Christopher Street Day meint Josephine Paul

Portrait Josefine Paul

Was das katholische Irland kann, können wir schon lange: Zum heutigen Christopher Street Day fordern wir die schnelle Zulassung gleichgeschlechtlicher Ehen auch in Deutschland. Das Votum der Irinnen und Iren ist ein großartiges Signal, denn das faktische Eheverbot für Lesben und Schwule hierzulande stellt eine konkrete Diskriminierung dar. Auch eine breite Mehrheit der deutschen Bevölkerung befürwortet die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare. Trotzdem hält die Union am diskriminierenden Eheverbot fest und duckt sich weg. Ihre Haltung ist aus der Zeit gefallen und wird sonst wohl nur noch von Parteien, die weit rechts von ihr stehen geteilt. Landesrechtlich hat Rot-Grün in NRW bereits 2011 die volle beamtenrechtliche Gleichstellung vollzogen.
Auch am diesjährigen Christopher Street Day demonstrieren Lesben, Schwule, Transgender, Inter- und Bisexuelle für Gleichberechtigung und gegen jede Form von Diskriminierung in der Gesellschaft. In einem demokratischen Rechtsstaat ist Gleichberechtigung eine Selbstverständlichkeit. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften dürfen nicht länger als Verantwortungsgemeinschaften zweiter Klasse benachteiligt werden. Auch nicht beim Adoptionsrecht. Bislang allerdings sperrt sich die Große Koalition im Bund, obwohl es eine Mehrheit im Bundestag geben würde.
Erst vor wenigen Wochen hat sich der Bundesrat erneut, auch mit den Stimmen aus NRW, für die Öffnung der Ehe ausgesprochen. Nach 2013 ist dies bereits die zweite Bundesratsinitiative für die „Ehe für alle“. Die schwarz-rote Bundesregierung täte also gut daran, sich der mehrheitlichen Auffassung der Länder und vor allem der Menschen anzuschließen und endlich das Eheverbot für gleichgeschlechtliche Paare aufzuheben.