Daniela Schneckenburger: „Das ist der einzig sinnvolle Weg und kann dabei helfen, vorhandene Potenziale in besonderer Weise zu fördern“

Antrag von SPD und GRÜNEN zum Entwicklung des Messestandorts NRW

Daniela Schneckenburger (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Nordrhein-Westfalen ist, wenn man es im Bundesvergleich betrachtet, ein außerordentlich starker Messestandort. Wir haben herausragende Messen von internationaler Bedeutung. Das ist die Koelnmesse, die gemessen an ihrer Ausstellungsfläche die weltweit fünftgrößte Messe ist. Düsseldorf schafft diese Platzierung, wenn man den Umsatz der Messegesellschaft zugrunde legt.
Darüber hinaus haben wir weitere Messestandorte, die zur Profilierung des Standortes Nordrhein-Westfalen beitragen. Auch die im Verhältnis kleineren Standorte Essen und Dortmund haben insofern bundesweite Bedeutung. Diese Struktur steht im Gegensatz zu der anderer Bundesländer, in denen es eher eine Konzentration auf einen großen Standort gibt und gegebenenfalls mehrere regionale Kleinmessen. Genau hier liegt die besondere Herausforderung bei der Entwicklung dieser Standorte.
Der Messemarkt ist naturgemäß begrenzt. Das bedeutet, dass Wachstum daher nur zulasten der anderen Wettbewerber gehen kann und aller Erfahrung nach nicht zwingend die Nachfrage erhöht. Statt destruktiver Verdrängungskämpfe untereinander, sofern es sie gäbe, wäre es aus unserer Sicht notwendig, eine untereinander abgestimmte Strategie der Messen in Nordrhein-Westfalen miteinander zu vereinbaren. Das ist der einzig sinnvolle Weg und kann dabei helfen, vorhandene Potenziale in besonderer Weise zu fördern.
Dabei muss geklärt werden, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Standorte, die Entwicklungspotenziale liegen, wo es realistische Wachstumsmöglichkeiten, wo es gegebenenfalls auch Einschränkungen gibt und wo Potenziale zur engeren Zusammenarbeit auch zwischen Messegesellschaften gegebenenfalls vorhanden sind.
Wir wollen keinen Prozess, bei dem von oben herab vorgegeben wird, wie sich die Gesellschaften zu positionieren hätten. Das ist übrigens auch angesichts dessen, dass das Land nur an einem Teil der Messen beteiligt ist und die Messestandorte ansonsten kommunale Messestandorte sind, gar nicht möglich. Wir wollen mit den Messegesellschaften im Land gemeinsam Konzepte für eine Entwicklungsplanung erarbeiten mit dem Ziel, den Messestandort Nordrhein-Westfalen insgesamt zu stärken.
Am Ende könnte idealerweise ein von allen Beteiligten getragenes Landesmessekonzept stehen, das dann dazu dient, auch Potenziale an den einzelnen Standorten noch einmal zu heben. Mit diesem Vorgehen würde Nordrhein-Westfalen nicht nur konstruktiv und sachlich angemessen auf die zum Teil schwierige Messesituation bundesweit und auch landesweit reagieren, sondern auch einen vorbildlichen Prozess zur Stärkung des gesamten Messestandortes beginnen, der in dieser Form bundesweit einmalig wäre.
Insofern freue ich mich genauso wie Frau Kollegin Müller-Witt auf die Debatte im Ausschuss und auf das gemeinsame weitere Vorgehen. – Danke schön.
(Beifall von den GRÜNEN und der SPD)

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