Die medizinische Versorgung von MigrantInnen verbessern

Was machen unsere Abgeordneten eigentlich in der Sommerpause?

Einer davon ist Arif Ünal. Der Kölner mit türkischen Wurzeln ist in der Fraktion für das Thema Gesundheitspolitik zuständig. Schaut man in die Liste seiner Nebentätigkeiten, sieht man, dass das nicht von ungefähr kommt. Seit 1995 leitet er das Gesundheitszentrum für MigrantInnen in Köln und das Sozialpsychiatrische Kompetenzzentrum für Migration im Landschaftsverband Rheinland. Mit seiner Arbeit ist das Ziel verbunden, die gesundheitliche und psychosoziale Versorgung von Migrantinnen und Migranten zu verbessern. Spezifische Migrationserfahrungen können zu körperlichen oder psychischen Belastungen führen, die Beeinträchtigungen im Alltag nach sich ziehen. Außerdem sind Menschen mit Migrationshintergrund oft nur mangelhaft über bestehende Gesundheitsdienste und -angebote informiert. Erschwerend kommen Sprachprobleme, Ängste und Unsicherheiten hinzu, die den Zugang zu präventiven, kurativen und rehabilitativen Leistungen im deutschen Gesundheitssystem erschweren.
Genau hier setzen Arif und sein Team mit diesem bundesweit einzigartigen Projekt an, das sich in erster Linie an türkische Zuwanderer und russisch sprechende Kontingentflüchtlinge wendet. Bis zu 500 Patientinnen und Patienten betreuen sie pro Jahr. Darüber hinaus bietet Arifs Team Fort- und Weiterbildung von Fachkräften im Gesundheitswesen an. Auch Präventionsarbeit, wie Infoveranstaltungen in Vereinen, Moscheen und Schulen gehören zum Aufgabengebiet.
Fragt man Arif, ob er die politische Sommerpause nicht lieber zum Zurücklehnen nutzen würde, reagiert er mit Kopfschütteln:
Nein, meine Aufgabe hier ist wichtig und sie erfüllt mich. Viele Menschen, die zu uns kommen, und die dringend auf psychotherapeutische und medizinische Versorgung angewiesen sind, brauchen unsere Unterstützung. Zumal, wenn sie der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Ich freue mich, wenn ich meine Erfahrungen und mein Wissen weitergeben und so helfen kann.“
Auch wenn es in den Sommermonaten im Landtag etwas ruhiger zugeht – Arif hat in Köln alle Hände voll zu tun.
Weitere Infos gibt es auf den Seiten des Gesundheitszentrums für Migrantinnen und Migranten.