Seidl: Autonomie und Verantwortung sind keine Gegensätze

„Wir nehmen die Kritik der Studierenden, Lehrenden und Hochschulleitungen sehr ernst. Im jetzt anstehenden parlamentarischen Verfahren werden wir uns mit Fragen der Rahmenvorgaben, der Exmatrikulation und der Qualität der Bachelor-Master-Studiengänge noch einmal intensiv beschäftigen. Wir haben immer gesagt: Kein Gesetzentwurf verlässt das Parlament so wie er hineingekommen ist.
Aus unserer Sicht ist es jetzt Aufgabe des Parlamentes, die Entwicklung der bundesweit dichtesten Hochschullandschaft in den strategisch wichtigen Fragen der Wissenschafts- und Forschungspolitik zu beschließen. Eine Rückkehr zur Fachaufsicht und die Belastung der Hochschulen durch eine Detailsteuerung wollen wir aber ausdrücklich nicht. Die Stellungnahmen zeigen, dass wir in diesem Anspruch mit den meisten Expertinnen und Experten übereinstimmen.
Es ist legitimer Anspruch der Hochschulen, ihre Freiräume erhalten zu wollen. Hochschulen sind aber auch keine Elfenbeintürme. Der Dialog mit Politik und Gesellschaft gehört ebenso zu ihrer Verantwortung wie die Umsetzung gesellschaftlicher Anforderungen nach Fairness, Vielfalt und Transparenz, nach Teilhabe und Zugangschancen. Die inhaltslosen und sich ständig wiederholenden Behauptungen der Opposition, der Regierungsentwurf schränke die Autonomie der Hochschulen ein, lähmen die sachliche Diskussion um die notwendige Weiterentwicklung des NRW-Hochschulgesetzes.“