Dr. Ruth Seidl: „Die Fernuni hat derzeit über 80.000 Studierende, Tendenz steigend, auch die 100.000-Marke kann noch überschritten werden.“

Gemeinsamer Antrag zur Stärkung der FernUniversität Hagen

Dr. Ruth Seidl (GRÜNE): Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mein Vorredner Karl Schultheis hat bereits herausgestellt, welch wichtige Rolle die FernUniversität Hagen nicht nur für Nordrhein-Westfalen, sondern für das gesamte Bundesgebiet spielt. Dem möchte ich mich gerne anschließen.
Deshalb ist auch eines klar: Die Finanzierung der FernUniversität Hagen muss eindeutig auf eine breitere Basis gestellt werden; denn es kann nicht sein, dass Nordrhein-Westfalen in einem so hohen Ausmaß Fachkräfte für andere Bundesländer ausbildet, ohne dass sich diese angemessen an der Finanzierung beteiligen.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch mal erwähnen, dass wir in Nordrhein-Westfalen schon besonders belastet sind, weil wir im Bundesvergleich überdurchschnittlich viele Studierende aus anderen Bundesländern mit ausbilden.
Das prominenteste Beispiel für diese überproportionale Ausbildungsleistung ist eben die Fernuni Hagen. Sie hat derzeit über 80.000 Studierende, Tendenz steigend, auch die 100.000-Marke kann noch überschritten werden.
Obwohl nur knapp ein Drittel der Studierenden der Fernuni aus NRW kommt, trägt das Land mit rund 59 Millionen € in diesem Jahr zu fast zwei Dritteln den Haushalt der Hochschule, der 2012 bei 99,5 Millionen € lag. Die Beteiligung der anderen Länder – der Kollege Schultheis hat es schon erwähnt – liegt mit 900.000 € gerade mal bei 1 % der Gesamtfinanzierung. Das ist nicht nur ungerecht, sondern angesichts der aktuellen Haushaltslage aus meiner Sicht eine unhaltbare Situation.
Vor diesem Hintergrund sind wir jetzt hocherfreut, liebe Kolleginnen und Kollegen von CDU und FDP, dass Sie den Antrag, den wir ja schon seit längerer Zeit gemeinsam entwickeln, nach einigen taktischen Schlenkern, die sicherlich auch mit dem letzten Sonntag zu tun hatten, nun doch unterstützen wollen. Das ist ein wichtiges Signal, egal wer in Berlin künftig den Ton angibt; denn es geht schließlich darum, der größten deutschen Hochschule in Nordrhein-Westfalen eine solide Finanzierung zu sichern. Und es geht darum, dass Nordrhein-Westfalen sich für seine Interessen im Bund und gegenüber den anderen Ländern starkmacht. Diesem Ziel sind wir heute ein ganzes Stück nähergekommen. – Vielen Dank.
(Beifall von den GRÜNEN, der SPD und den PIRATEN)