Auswirkungen des Nichtraucherschutzgesetzes auf Schankwirtschaften

Kommunalinfo

Liebe Freundinnen und Freunde,
in den vergangenen Wochen und Monaten ist öffentlich eine Debatte von  GastronomInnen um die Auswirkung des Nichtraucherschutzgesetzes auf die wirtschaftliche Lage der „Eckkneipe“ geführt worden. Sicherlich seid ihr vor Ort damit bereits mehrfach befasst worden. Interessant ist dabei: Zahlen belegen den Zusammenhang zwischen dem Nichtraucherschutzgesetz und dem Eckkneipensterben nicht – übrigens auch nicht in Bayern, wo bereits ein striktes Nichtraucherschutzgesetz existiert.

Uns liegen fast ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Nichtraucherschutzgesetzes am 1.5.2013  erste Zahlen aus Mai und Juni zur Entwicklung der Kneipenszene in NRW von IT.NRW vor, die keine Auswirkungen des Nichtraucherschutzgesetzes auf die Kneipenszene erkennen lassen. Die entsprechende Statistik von IT.NRW findet ihr hier.
An die Hand geben möchte ich euch noch eine Statistik zur Entwicklung von Schankwirtschaften in NRW von 2001 bis 2011, die deutlich macht, dass die Rahmenbedingungen für die Eckkneipe auch in einem Zeitraum, in dem in Kneipen ungehindert geraucht werden durfte, schwierig war. Die Anzahl der Unternehmen ging von 14.381 im Jahr 2001 auf 9.346 im Jahr 2011 zurück, wie die Unternehmenssteuerstatitsitk des statistischen Bundesamtes für NRW aus dem Jahr 2013 zeigt:

Warum entwickelt sich das Kneipensterben unabhängig vom Nichtraucherschutzgesetz? Es gibt offensichtlich einen schon länger einsetzenden Strukturwandel in der Kneipenszene, den der Freizeitforscher Horst Opaschowski 2012 für den FOCUS hier analysiert.
In einer gewissen Analogie zu der hier beschriebenen Entwicklung geht der Bierkonsum pro Kopf bereits seit 1990 von ca. 143 Liter pro Kopf und Jahr auf ca. 108 Liter zurück. Begründet wird dies vom deutschen Brauer-Bund u.a. mit „veränderten Lebens- und Konsumgewohnheiten“ und einem „sinkenden Außerhauskonsum“ – siehe hier:
Bei Rückfragen stehe ich euch gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Daniela

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