Schneckenburger: Deutsche Annington muss sich erklären

„Der gescheiterte Börsengang ist eine schwere Niederlage für die Refinanzierungsstrategie des Wohnungsunternehmens, das in NRW fast 100.000 Wohnungen besitzt. Es zeigt, dass der Mehrheitseigentümer Terra Firma sein Wohnungsunternehmen Annington auf einen risikoreichen Kurs geschickt hat. Nach Meinung vieler Beobachter waren überzogene Preise der Grund für die geringe Attraktivität der neuen Aktie. Das Ergebnis ist nun, dass sich die Deutsche Annington, und mit ihr ihre Mieterinnen und Mieter, erneut in einer Phase strategischer Unsicherheit befinden. Der Weg zu einer Aktiengesellschaft mit einer langfristig gesicherten Fremdkapitalseite ist fürs Erste verbaut. Die Unsicherheit für die Mieter wird dadurch größer.
Für die Mieterinnen und Mieter der Deutschen Annington bleibt auch unklar, wie das Unternehmen die dringend notwendige Modernisierung der Wohnungen angehen will. Die Annington schiebt große Finanzierungsprobleme vor sich her, die schon in der Vergangenheit verhindert haben, dass das Wohnungsunternehmen eine verlässliche und nachhaltige Wohnungspolitik in NRW realisiert. Mit dem geplatzten Börsengang bleibt es nicht nur fraglich, wie die Mittel für das verkündete 800-Millionen-Euro-Modernisierungsprogramm aufgebracht werden können. Der gescheiterte Börsengang verstärkt auch die Befürchtung, dass Teile der Annington weiterverkauft werden könnten, um die Refinanzierung des Unternehmens zu ermöglichen.
Wir fordern die Annington auf zu erklären, wie sie eine ordnungsgemäße Instandhaltung der Wohnungen und eine schnelle und vollständige Mängelbeseitigung umsetzen will. Zudem muss sie bei Neuvermietungen klare Hinweise auf mögliche Verkaufsabsichten zu geben.“