Banken müssen ihre Rolle als Dienstleister erfüllen

Hans-Christian Markert meint:

Angesichts der derzeitigen internationalen Finanzkrise, der anhaltenden Rentendiskussion, aber v.a. auch der wachsenden Armut – insbesondere Altersarmut – sind viele Menschen auf der Suche nach möglichst sicheren Finanzprodukten, Geldanlagen und Krediten.  Vor diesem Hintergrund beobachten wir verstärkt auch unseriöse Praktiken der Anbieter, insbesondere solcher im untypischen Finanzsektor, dem sogenannten Grauen Kapitalmarkt – und umgekehrt eine zunehmende Überschuldung auf Seiten der Kunden. Um dem entgegenzuwirken, brauchen wir rasch wirksame Instrumente, die es den VerbraucherInnen ermöglichen, den Anbietern von Finanzdienstleistungen auf Augenhöhe zu begegnen. Dazu zählen eine einheitliche Aufsicht und die Etablierung von sogenannten Finanzmarktwächtern bei den Verbraucherzentralen. Wir brauchen aber auch dringend eine Rückbesinnung der Banken auf ihre Rolle als Dienstleister und auch in der Finanzbranche eine stärkere Gemeinwohlorientierung.
Dies betrifft vor allem die kostengünstige Umwandlung von Spar- in Kreditgeld und die serviceorientierte Abwicklung des Zahlungsverkehrs, die aus dem Fokus vieler Banken verschwunden ist. Anstatt riskante Produkte mit hohen Margen aggressiv an den Kunden zu bringen, muss die Anlageberatung auf die Anlageziele der VerbraucherInnen abgestimmt werden. Insbesondere die Funktionsweise und die Risiken eines Finanzproduktes müssen transparent und verständlich dargestellt werden.