Josefine Paul (GRÜNE): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Dworeck-Danielowski, Sie haben irgendwo in Ihrem Redebeitrag von wirren Thesen gesprochen. Bei wirren Thesen fällt mir eigentlich nur ein, was Sie gerade vorgetragen haben, denn Sie benutzen diesen Schaufensterantrag zur Verbreitung Ihrer rückwärtsgewandten Ideologie, und das finde ich in höchstem Maße wirr.
(Beifall von Eva-Maria Voigt-Küppers [SPD])
Wenn man sich einmal inhaltlich damit auseinandersetzen möchte, kommt man zu dem Punkt, dass ein Antrag zum Thema „Einrichtung eines weiteren Feiertags“ ungefähr so wertvoll ist wie Beifall vom Balkon. Das ist eine schöne Geste, aber wohlfeil und leider mit wenig Substanz.
Ein Feiertag ist immer ein Symbol. Das kann ein gutes Symbol sein. Das ist aber immer auch Symbolpolitik. Wenn Sie bei der Symbolpolitik geblieben wären, wäre das ja schön gewesen. Aber das, was Sie hier gerade an Ideologie vorgetragen haben, war nur schwer zu ertragen. Dementsprechend: Bleiben Sie beim nächsten Mal bei der Symbolpolitik und versuchen Sie nicht auch noch, hier Ihre verquasten Weisheiten von sich zu geben!
(Beifall von der SPD)
Was braucht man wirklich, wenn man sich ernsthaft mit Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen will? Das ist nicht das Bejammern einer möglicherweise kinderfeindlichen Gesellschaft. Ich würde mich dann einmal damit beschäftigen, wie man Kinderrechte und die Rolle von Kindern in dieser Gesellschaft wirklich verstärken kann.
(Beifall von den GRÜNEN und der SPD)
Das bedeutet: starke Kinderrechte im Grundgesetz. Das bedeutet: Beteiligung von Kindern an der Gestaltung ihrer direkten Lebensumwelt und an den politischen Entscheidungen, die sie selbst betreffen. Politik, die das ernst nimmt und aufnimmt, bedeutet – wir haben heute Morgen lang und breit darüber diskutiert –: konsequenter Kinderschutz. Aus unserer Sicht bedeutet das auch: eine Absenkung des Wahlalters.
Von all diesen sehr konkreten Punkten, die die Rechte von Kindern und das Gesehen- und Gehörtwerden von Kindern in dieser Gesellschaft nach vorne bringen würden, haben ich in Ihrem Beitrag gar nichts gehört. Das zeigt sehr deutlich: Ihnen geht es nicht um die Frage der Kinderrechte, Ihnen geht es irgendwie darum, Redezeit zu bekommen, um irgendetwas Verquastes über Familienpolitik und Genderideologie zu erzählen.
(Beifall von den GRÜNEN und der SPD)
Was Kinder nicht brauchen, sind Bonbons oder Beifall vom Balkon. Sie brauchen konkretes politisches Handeln. Das wollen wir hier miteinander ernsthaft diskutieren. Was Kinder auf jeden Fall nicht brauchen, sind diese verquasten Einlassungen der AfD. Das brauchen Kinder sogar am allerwenigsten. – Herzlichen Dank.
(Beifall von den GRÜNEN und der SPD)