Josefine Paul: „Ein lebendiger Ort des Dialogs“

Gesetzentwurf der Fraktionen von CDU, SPD, FDP und GRÜNEN für ein "Haus der Geschichte"

Portrait Josefine Paul

Josefine Paul (GRÜNE): Vielen Dank. – Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Anfang 2018 haben wir gemeinsam den Gedanken zu einem „Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen“ aufgegriffen. Wir haben dieses „Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen“ dann gemeinsam auf den Weg gebracht.
Jetzt, 23 Monate später, wollen wir dieses Haus auf neue organisatorische und rechtliche Füße stellen, indem wir es nun mit einer Stiftung in eine Organisations- und Rechtsform gießen und damit einen weiteren, ganz wichtigen Schritt – auch wieder in großer Geschlossenheit und Gemeinsamkeit – gehen.
Das „Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen“ soll von dem Leitgedanken „Demokratie, Vielfalt, Wandel“ getragen sein. Das sind drei Begriffe, die unser Land Nordrhein-Westfalen in ganz besonderer Art und Weise prägen, die die Menschen in Nordrhein-Westfalen in ganz besonderer Art und Weise prägen und die die Menschen in Nordrhein-Westfalen auch ausmachen.
Vielfalt beispielsweise ist etwas, was unser Land und die Menschen in diesem Land in ganz besonderer Weise ausmacht und was dieses Land in ganz besonderer Art und Weise prägt.
(Beifall von den GRÜNEN – Vereinzelt Beifall von der CDU, der SPD und der FDP)
Es geht in einem „Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen“ natürlich um die museale Darstellung von Landesgeschichte.
Aber natürlich soll es nicht dabei bleiben, denn es soll ja ein lebendiger Ort sein, der ausstrahlt, auch über den hoffentlich zukünftigen Behrensbau hinaus.
Es geht also auch um Information und Forschung, und es geht um Sammlung, um Koopera­tion, um eben tatsächlich ins ganze Land hinaus wirken zu können. Wie schon mehrfach angesprochen wurde, ist immer klar gewesen, auch im Kuratorium: Es geht hier eben nicht um eine Meistererzählung, sondern es soll um eine lebendige und um partizipative Geschichtsvermittlung gehen, und die funktioniert nur dann, wenn man die Impulse eben auch aus dem ganzen Land, die Impulse der Menschen in diesem Land mit aufnimmt in eine gemeinsame, in eine plurale Erzählung über die unterschiedlichsten Wege der Geschichte in Nordrhein-Westfalen.
Mein ganz besonderer Dank gilt der Planungsgruppe für alle bisherige Arbeit, und natürlich gilt mein Dank auch dem Kuratorium, denn wir haben tatsächlich in sehr intensiver Zusammenarbeit schon ein gutes Gerüst aufstellen können, und zwar in sehr, sehr guter Zusammenarbeit auch mit der Planungsgruppe, die natürlich inhaltlich die Hauptverantwortung getragen hat.
Dieses Haus der Geschichte soll ja ein Haus für die Menschen und ein Haus mit den Men­schen in Nordrhein-Westfalen werden. Dementsprechend freuen wir uns ganz besonders dar­über, dass neben dem wissenschaftlichen Beirat nun auch ein Arbeitskreis der gesellschaftli­chen Gruppen ein Stiftungsorgan werden soll, denn das Haus der Geschichte soll Impulse aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringen, und es soll eben ein lebendiger Ort des Dialogs sein. Dazu ist das eine sehr gute organisatorische Aufstellung.
Wir legen jetzt mit diesem Stiftungsgesetz den strukturellen Grundstein dafür, dass wir die Arbeit, die jetzt in großer Geschlossenheit begonnen worden ist, auch wirklich konsequent weiterführen. Ich glaube, das ist auch die richtige organisatorische Form, mit vielleicht ein klein bisschen Abstand zu diesem Parlament und zu diesem Haus eine Geschichte auf den Weg zu bringen, die die unterschiedlichsten Facetten der Geschichte Nordrhein-Westfalens zusammenbringt, die die unterschiedlichsten Ideen dieses Landes zusammenbringt. Ich freue mich darüber, dass wir dafür jetzt die strukturellen Grundlagen legen und weitere Weichen stellen. – Vielen Dank.
(Beifall von den GRÜNEN, der CDU, der SPD und der FDP)