Beer: G8/G9-Gesetz produziert Fragen und Verunsicherung

Pressemitteilung

Zur Vorstellung des Gesetzentwurfs zur Neuregelung der Dauer der Bildungsgänge an Gymnasien erklärt Sigrid Beer, schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW:

„Mit der Vorstellung des Gesetzentwurfes ist Ministerin Gebauer zweierlei gelungen: Wichtige Fragen sind nach wie vor unbeantwortet, neue Probleme werden produziert. Es bleibt völlig unklar, wie die Landesregierung die von ihr versprochene Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 gewährleisten will, wenn sich fast ausnahmslos alle Gymnasien für einen längeren Bildungsweg aussprechen. Die Ministerin hat aber nicht die Kraft, sich vom Koalitionsvertrag zu lösen und eine echte Leitentscheidung für G9 zu treffen. Beim Blick ins Kleingedruckte wird deutlich, dass die Schulträger sogar nach 2019 jederzeit auf G9 oder G8 wechseln können.
Nach den Schulen schickt die Ministerin die Kommunen in die Warteschleife. Was kostet und wer bezahlt das alles, woher kommen die zusätzlichen Räume? Diese Fragen werden auch bis zur Verabschiedung des Gesetzes im Sommer nicht geklärt sein. Statt der geforderten Konnexitätsklarheit kündigt die Schulministerin lediglich unverbindliche Eckwerte an.
Und was bedeutet die Rückkehr zum G9 für die kommenden Ausbildungsjahrgänge und die finanzielle Lage der Hochschulen? Auch diese Folgen müssen schon jetzt bedacht werden. Klar ist, die Umstellung darf nicht zulasten der anderen Schulformen gehen. Die Schulministerin muss in all diesen Punkten schnell und deutlich Position beziehen. Das Verschieben der Antworten in die Zukunft oder auf untergesetzliche Regelungen lassen wir nicht durchgehen. Die Ministerin kann sich nicht mit Stückwerk durch die Legislatur hangeln, sondern muss Chaos in der Schullandschaft verhindern.“