Sigrid Beer: „Smartphones werden häufig zu Smart Weapons“

Antrag der Fraktionen von CDU, SPD, FDP und GRÜNEN gegen Cybergewalt

Sigrid Beer (GRÜNE): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich außerordentlich, dass wir über die Beratung zu unserem Antrag zu einem gemeinsamen Antrag von CDU, SPD, FDP und Grünen gekommen sind.
Wir hatten eine sehr intensive Anhörung und konnten das Thema fachlich miteinander beraten. Ich danke für die konstruktive Arbeit im Nachgang, die zu dem heutigen Antrag geführt hat. Lassen Sie mich kurz noch einmal sagen, was uns dabei wichtig ist.
Eines ist klar: Die moderne Technik liefert hervorragende Chancen und Möglichkeiten; sie ist begeisternd. Es gibt aber auch Schattenseiten. Wie die Expertin Frau Dr. Katzer mehrfach formuliert hat: Smartphones werden häufig zu Smart Weapons, und diese können mit dem Phänomen des Cybermobbings – Bloßstellung, Erniedrigung und Ausgrenzung – verbunden sein. Kinder können das über diese Technik 24 Stunden am Tag erleben. Deswegen ist es so wichtig, dass wir auf Sensibilisierung, Prävention, Beratung und Hilfen in der Schule und darüber hinaus auch im gesellschaftlichen Umfeld setzen.
Wir wollen alle wichtigen Akteure miteinander vernetzen und stärken. Dadurch wollen wir dazu beitragen, dass Cybermobbing und Cybergewalt effektiv bekämpft werden können. Von Anfang an war uns sehr wichtig – auch das haben wir in diesem Antrag dokumentiert –, dass auch die Anbieter der Social Media in die Verantwortung genommen werden. Sie tragen gesellschaftliche Verantwortung, und es sollte entsprechende Hilfeangebote im Netz geben.
Ich nenne das mal „Internetseelsorge“, weil dieses Phänomen Kinder und Jugendliche 24 Stunden am Tag begleiten kann. Finanziert werden sollte ein solches Angebot von den Anbietern; es sollte aber von unabhängigen Fachleuten betreut werden.
Ich bin froh, dass wir eine Initiative für die KMK und die Verbraucherschutzministerkonferenz vereinbaren konnten, und ich freue mich, dass die Schulen auf weitere Unterstützung setzen können. Es bleibt zu hoffen, dass das Ganze im Sinne aller potenziell Betroffenen sehr wirk- sam sein wird und wir dadurch möglichst viel an Prävention und Vermeidung in Nordrhein-Westfalen schaffen. Vielen Dank für die Zusammenarbeit!
Das ist etwas, das wir können: Wir können über die Dinge streiten, aber wir können auch sehr gut etwas voranbringen. – Danke schön.
(Beifall von den GRÜNEN und der SPD) 

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