Studie zu Auswirkungen von Stickstoffdioxid auf Menschen am Universitätsklinikum Aachen – Wie trägt die Landesregierung zur Aufklärung bei?

Kleine Anfrage von Matthi Bolte

Im Zusammenhang mit dem Abgasskandal berichten mehrere Medien aktuell über eine Studie, bei der am Universitätsklinikum Aachen die Auswirkungen von Stickstoffdioxid auf Menschen untersucht worden sind. Teilgenommen haben laut einer Veröffentlichung im Fachjournal „International Archives of Occupational and Environmental Health“ 19 Männer und 6 Frauen, die meisten von ihnen Studierende.
Der Leiter des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsklinik der RWTH Aachen sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Versuche „keinerlei Verbindung mit dem Abgasskandal“ hätten. „Die Studie von 2013 – lange vor dem VW-Dieselskandal – habe sich mit dem Stickstoffdioxidgrenzwert am Arbeitsplatz befasst“. Weiter schreibt die dpa:
„Weil der Grenzwert herabgesetzt worden sei und es keine Studien zu Menschen gegeben habe, seien 25 gesunde Menschen Belastungen ausgesetzt worden, die unterhalb der Belastungen am Arbeitsplatz lägen. Die Ethikkommission [an der medizinischen Fakultät der RWTH Aachen] habe die 2016 veröffentlichte Studie als vertretbar bewertet.“
Gefördert wurde die Studie laut der oben erwähnten Veröffentlichung von der „Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT)“. Sie wurde laut Medienberichten 2007 von den Konzernen VW, Daimler, BMW und dem Autozulieferer Bosch gegründet. Der Institutsleiter sagte laut dpa, dass die EUGT „die Studie gefördert, die Forscher jedoch «in keinster Weise» beeinflusst“ habe.
Die EUGT und die Autobauer stehen in der Kritik, weil sie in den USA Primatenversuche beauftragt haben, um die Auswirkungen von Schadstoffemissionen auf die Gesundheit zu untersuchen.
Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

  1. Wie bewertet die Landesregierung die oben genannte Studie?
  2. In welcher Art und Weise hat das Universitätsklinikum Aachen mit der EUGT kooperiert?
  3. Welche weiteren Forschungsprojekte in Nordrhein-Westfalen wurden in Kooperation mit oder durch Unterstützung der EUGT durchgeführt?
  4. Welche Maßnahmen wird die Landesregierung bezüglich des vorliegenden Falls ergreifen?
  5. Welche Personen und Gremien wussten zu welchem Zeitpunkt vor der Durchführung der Versuche von diesen?